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Moskau gegen Wettrüsten im All

■ Sowjetunion hat in Genf neuen Vertragsentwurf vorgelegt / Kein Abweichen der UdSSR in der Frage der Pershing 1a / Zugeständnisse der USA zum Abbau der Mittelstreckenraketen

Genf / Berlin (afp/taz) - Zur „Verstärkung“ des ABM–Vertrags über interkontinentale Raketenabwehrsysteme hat die UdSSR am Mittwoch in Genf einen neuen Vertragsentwurf vorgelegt, der ein Wettrüsten im All verhindern soll. Der sowjetische Chef–Unterhändler, Alexej Obuchow, kündigte außerdem einen Vertragsentwurf zu den Verhandlungen über strategische Waffen (START) an. Um zu verhindern, daß die US–Regierung ihr SDI– Projekt mit Hilfe einer weiten Auslegung des ABM–Vertrags vorantreiben kann, versucht der Kreml allerdings, vor einem Abkommen über strategische Rüstung erst einen Vertrag über Weltraumwaffen abzuschliesen. In der Frage der 72 Pershing 1a– Raketen der Bundeswehr werde die UDSSR „unerschütterlich“ bleiben, erklärte Obuchow. Nach Ansicht des Bonner US– Botschafters Richard Burt dient die sowjetische Forderung, die Atomsprengköpfe der Pershing– Raketen mit in ein Mittelstreckenraketen–Abkommen miteinzubeziehen, lediglich dazu, Bonn von seinen NATO– Verbündeten zu isolieren. Burt willdie Entscheidung über einen möglichen Verzicht auf die Pershing–Systeme der Bundesregierung nicht allein überlassen. Dies sei eine Bündnisfrage, erklärte er. Die USA vertritt den Standpunkt, daß es sich bei den 72 Pershing–Raketen um System Dritter handle, die bei den Genfer Abrüstungsgesprächen nicht zur Disposition ständen. In allen anderen noch offenen Fragen bezüglich eines Abkommens zum Abbau der Mittelstreckenraketen hatte die US– Delegation in Genf am Dienstag weitrechende Zugeständnisse vorgelegt: - gleichzeitiger Abbau der Mittelstreckenraketen. - Verbot des Umbaus landgestützter US– Marschflugkörper in seegestützte. - einfachere Überprüfungsvorschläge des Rakatenabbaus vor Ort. Der Schritt der US–Regierung folgt auf das überraschende Zugeständnis des Kremls in der vergangenen Woche, weltweit alle Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5000 Kilometer zu beseitigen.

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