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Mord in BurundiUmweltminister erschossen

Burundis Umweltminister Emmanuel Niyonkuru ist von einem Unbekannten erschossen worden. Eine Frau wurde festgenommen.

Parlamentsabgeordnete vor der Vereidigung des Präsident Nkurunziza 2015 Foto: ap

Frankfurt a.M. epd | Der blutige Konflikt um die Macht in Burundi hat sein bisher prominentestes Opfer gefordert: Umweltminister Emmanuel Niyonkuru wurde in der Silvesternacht in der Hauptstadt Bujumbura erschossen. Kurz nach dem Attentat sei eine Frau in Untersuchungshaft genommen worden, teilte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

In dem ostafrikanischen Land kommt es seit Beginn eines Machtkampfs zwischen Regierung und Opposition Anfang 2015 immer wieder zu Ausschreitungen und politisch motivierten Morden.

Minister Niyonkuru sei von einem Einzeltäter erschossen worden, als er kurz nach Mitternacht auf dem Weg nach Hause gewesen sei, erklärte ein Polizeisprecher. Präsident Pierre Nkurunziza sprach den Angehörigen sein Beileid aus und kündigte auf Twitter an, das Verbrechen bleibe nicht ungestraft. In den vergangenen Monaten wurden bei Attentaten unter anderem eine Parlamentsabgeordnete der Regierungspartei und ein früherer Geheimdienst-Chef getötet.

Auslöser für den politischen Konflikt in Burundi war die Ankündigung von Präsident Nkurunziza, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren, obwohl die Verfassung nur zwei Amtsperioden erlaubt. Gegner von Nkurunziza, der sich in einer international nicht anerkannten Wahl im Juli 2015 für eine dritte Amtszeit wählen ließ, werfen ihm massive Menschenrechtsverletzungen vor. Proteste ließ er blutig niederschlagen. Seit Ausbruch der Krise sind schätzungsweise 700 Menschen getötet worden, mehr als 300.000 sind ins Ausland geflohen.

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1 Kommentar

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  • Zum afrikanischen Kontinent darf man keine mitteleuropäischen Denkmuster im Kopf haben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Schade um den Kontinent. Die Diktatoren, die Warlords, Landlords und Zocker freut es. Und die Menschen "wandern" aus.