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Mord an Investigativjournalist Ján KuciakFestnahmen in der Slowakei

Die Polizei hat mehrere Verdächtige festgenommen, nannte aber keine Details. Kuciaks Ermordung hatte landesweit Proteste und eine Regierungskrise ausgelöst.

Gedenkkerzen für Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova Foto: dpa

Frankfurt a.M./Bratislava epd/rtr | Im Mordfall Ján Kuciak hat es in der Slowakei Festnahmen gegeben. Die Polizei habe am Donnerstagmorgen im Süden des Landes mehrere Verdächtige verhaftet, berichtete das slowakische Nachrichtenportal „Dennik N“. Sie stünden unter dem Verdacht, den Mord an dem Investigativjournalisten und seiner Freundin Martina Ku nírová begangen oder unterstützt zu haben.

Der Rechtsanwalt der Familie Kuciak, Daniel Lipsic, bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Behörden ihn über die Verhaftung informiert hätten. Es war zunächst unklar, wie viele Personen festgenommen wurden. Die Polizei selbst gab Festnahmen bekannt und bestätigte bei Facebook einen Einsatz wegen eines Gewaltverbrechens, aber nicht in welchem Fall. Details würden wegen des noch laufenden Verfahrens vorerst nicht veröffentlicht.

Ministerpräsident Peter Pellegrini begrüßte dagegen die Verhaftungen in sozialen Medien. Die Aufklärung des Verbrechens sei eine Priorität seiner Regierung, schrieb er.

Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren am 25. Februar in ihrem Haus in Velkej Maci im Westen der Slowakei tot aufgefunden worden. Das Paar war vier Tage zuvor erschossen worden. Der Reporter des Nachrichtenportals „Aktuality.sk“ hatte zuletzt zu Verstrickungen zwischen slowakischen Politikern und der italienischen Mafia recherchiert. Er hatte sich auf die Themen Korruption und Steuerhinterziehung spezialisiert. Vor einem Monat hatte die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ mangelnde Fortschritte bei den Ermittlungen kritisiert.

Die Ermordung des 27-jährigen Journalisten hatte in dem osteuropäischen Land massive Proteste ausgelöst. Es kam zu einer Regierungskrise, die unter anderem zum Rücktritt von Ministerpräsident Robert Fico führte.

Der Fall Kuciak war bereits der zweite Journalistenmord in einem EU-Mitgliedsstaat innerhalb weniger Monate. Im Oktober 2017 war die maltesische Reporterin Daphne Caruana Galizia bei einem Autobombenanschlag getötet worden. Auch in diesem Fall werfen Kritiker den maltesischen Behörden vor, nur halbherzig zu ermitteln.

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