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Mono- statt Multikultur?

Zum heutigen internationalen Anti-Rassismus-Tag  ■ K O M M E N T A R

Was macht man an diesen blöden Gedenk- und Mahntagen. Heute zum Beispiel, am internationalen Anti-Rassismus-Tag. Man kann ein bißchen Miriam Makeba hören und abends ins Kino gehen - irgendeinen Film über Südafrika wird's schon geben. Oder man setzt sich einfach hin und studiert die Zeitungen der letzten Tage. Da fordert der „sicherheitspolitische“ Sprecher der Berliner CDU eine Sonderkommission „Ausländerkriminalität“, damit - so wörtlich - „von der neuen Freizügigkeit in Deutschland nicht die Kriminellen zuerst profitieren“. Da ruft eine Bürgerinitiative, offensichtlich aufrechte deutsche Männer, zu einer Demonstration gegen den Polenmarkt auf, weil sie Angst um „Kinder, Frauen und Eigentum“ haben. Da stirbt ein pakistanischer Wissenschaftler an den Folgen eines Überfalls durch einen Deutschen, der ihn mit den Worten „Deutschland für Deutsche“ zusammengeschlagen hat. Mahmud Azhar wäre heute am Leben, wäre seine Haut etwas heller gewesen.

In diesen Zeiten, so möchte man meinen, überlegt sich ein rot-grüner Senat, wie inmitten des deutsch-deutschen Taumels die Eskalation des Rassismus verhindert werden und das Leben auch für die Minderheiten in dieser Stadt erträglich gemacht werden kann. Was kommt? Nichts! Multikultur ist out, Monokultur ist in.

Andrea Böhm

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