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Archiv-Artikel

Moneta Die Rentenlücke Zeitmangel ist Geldmangel

„Seit zwei Jahren schiebe ich das Thema Altersvorsorge vor mir her. Immer wieder kommt irgendetwas dazwischen. Und ehrlich gesagt, ich lass mich ja ganz gerne von dem Thema ablenken“, erzählt mir die Kosmetikerin, unter deren Händen ich gerade dahinschmelze. Sie ist 40 und weiß, dass sie mindestens 500 Euro Zusatzrente braucht. Eigentlich wollte ich mal wieder eine Stunde abschalten und nicht schon wieder über dieses für die meisten Frauen so leidige Thema sprechen. Und so begnüge ich mich damit, ihr tröstend zu versichern, dass sie mit ihrem Verdrängungsproblem nicht alleine dasteht.

Zu Hause muss ich aber doch mal eben ausrechnen, welche Konsequenz die Verzögerungspolitik für diese Dame hat. Etwa 45 Euro sind nun monatlich mehr einzuzahlen, um auf 500 Euro zusätzlich zu kommen. Wartet sie, bis sie 50 geworden ist, muss sie monatlich das Doppelte aufwenden, um ihre Rentenlücke zu schließen. Und da wir gerade beim Thema Rente sind: Reform für Reform werden die Rentenanwartschaften gekürzt. Niemand glaubt mehr an Rentensteigerungen, allenfalls das Papier, auf dem die rosaroten Zahlen der BfA gedruckt werden. Aber die wenigsten – das zeigen auch die neuesten Umfragen wieder – kennen ihre tatsächlichen Rentenlücken. Wer es mit einem Brutto von 2000 Euro 45 Jahre lang geschafft hat, fleißig in die Staatskasse einzuzahlen, bekommt nach 30 Jahren Vollzeit und 15 Jahren Teilzeit (Kindererziehung z.B.) nur eine Rente von 780 Euro. Nach zehn Jahren Vollzeit und 30 Jahren Teilzeit sind es gar nur 520 Euro.

Sorgfältig gilt es heute abzuwägen, ob Fondssparpläne, Basis- und Riesterrente, private Rentenversicherung oder die eigene Immobilie einen sinnvollen Baustein darstellen können. Denken Sie über eine Basisrente nach, dann konsultieren Sie Ihre Finanzberaterin und erkundigen Sie sich bei Ihrer Steuerberaterin nach der Günstigerprüfung, bevor Sie unterschreiben.

Wird schon schief gehen!

Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.