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Momper lenkt ein

■ Berlins Regierungschef vermeidet Bruch der Koalition

Berlin (taz) - Die Westberliner rot-grüne Koalition hat

-wieder mal - kräftig gewackelt und ist trotzdem nicht gekippt. Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper, der am Wochenende demonstrativ seinen Urlaub abbrach, um zuhause eilends eine Krisensitzung abzuhalten, ließ sich von der SPD-Fraktion wieder auf Kurs Rot-Grün bringen. Der große Knall findet nicht statt.

Gestern kündigte Momper der Presse an, daß er die rote Karte, die Umweltsenatorin Schreyer dem Hahn-Meitner-Reaktor gezeigt hatte, in seiner Kanzlei überprüfen will. Es sei nicht auszuschließen, daß - findet sich ein Haar in der Suppe - das gesamte Genehmigungsverfahren dann neu aufgerollt werden müsse. Doch damit ist erstmal Zeit gewonnen und das drohende Ende der Koalition vermieden. Momper zeigte sich zugleich versöhnlich. Was die nicht gewährleistete Entsorgung des Atomschrotts vom HMI-Reaktor angeht, könne er sogar die „Besorgnisse von Frau Schreyer verstehen“. Und: Für ihn sei der Streit um den Reaktor am Wannsee nur ein „begrenzter Konflikt“ um unterschiedliche Rechtsauffassungen. Um es auch dem HMI recht zu machen, versicherte Momper auch den Atomforschern, daß er die wissenschaftliche „Spitzeneinrichtung“ mit ihren 500 Arbeitsplätzen nicht im Stich lasse. Doch der Fortbestand der Koalition, zumindest bis zur Berliner Wahl, scheint gesichert.TAGESTHEMA SEITE 3 KOMMENTAR SEITE 1

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