■ Sockenschuß: Modell Werder
Lemwerder fällt, die Hütte in Gefahr, sinkt am Ende der Stern? Allein floriert in Bremen das Unternehmen SV Werder. Und das, trotz eines schier unglaublichen Arbeitsplatzmodells, das auch heute abend wieder zu bewundern sein wird, wenn Werder gegen Sofia seine Arbeit aufnimmt.
Bei Werder steht in der Produktion für jeden festen Arbeitsplatz ein Reservist zur Verfügung, bei vollem Lohnausgleich samt Akkordzulagen! Reck krank? Gundelach springt ein! Neubarth außer Gefecht? Basler kommt! Bratseth am Ende? Beiersdorfer her, Bode vor, Legat rein.
Weiter sind die Arbeitsplätze so attraktiv gestaltet, daß Fernsehteams für die Direkt-Übertragung Millionenbeträge bezahlen. Wie wäre es denn mit einer Live-Übertragung vom Airbus-Check in Lemwerder? Oder eine atemberaubende Montage eines C-Modells in Sebaldsbrück? Wann werden wir in den Genuß bildschöner Schraubendreher-Stafetten und trickreich ausgeführten Schweißnähten kommen? Mit Zeitlupen-Aufnahmen und einer ordentlichen Statistik über ausgelassene Bohrlöcher?
Nur Nörgler mögen da einwenden, daß der SVW auf dem Feld mit elf Arbeitsplätzen seit Jahren stagniert. Markus Daschner
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