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ModaBerlin macht doch weiter

■ Modemesse hat trotz Finanzproblemen noch eine Zukunft

Auch nach der geplanten Auflösung der vom Senat finanzierten Berliner Mode-Messegesellschaft (BMMG) will die Igedo Düsseldorf die Order-Messe ModaBerlin als unabhängiger Veranstalter weiter als Forum für Aussteller aus Ost und West organisieren. Berlin müsse als Modestandort wieder eine ähnliche Ausstrahlung bekommen wie Paris, Mailand oder Tokio, sagte Igedo-Geschäftsführer Manfred Kronen gestern. Wie am Wochenende bekanntgeworden war, wird der Senat vom kommenden Jahr an die jährlichen Gelder von einer Million Mark für die BMMG streichen. Die Gesellschaft wird deshalb zum Ende dieses Jahres aufgelöst. Die von der Igedo veranstaltete ModaBerlin werde zwar weiter Aussteller aus dem In- und Ausland anziehen, sagte eine Igedo-Sprecherin. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit weltweit bekannten Designern werde es jedoch nach Auflösung der Messegesellschaft nicht mehr geben.

Die Zahl der Anbieter und Besucher bei der gestern zu Ende gegangenen dreitägigen ModaBerlin ist weiter rückläufig. Die Messe hatte 1991 mit rund 1.000 Ausstellern begonnen. Am Wochenende präsentierten dagegen nur noch 250 Händler in den Messehallen unter dem Funkturm ihre Kollektionen für die kommende Frühjahrs- und Sommersaison. Nach 7.000 Besuchern bei der letzten Moda im Februar reisten dieses Mal immerhin noch 6.000 an. Das Einkaufsvolumen ging sogar von 120 Millionen Mark im Februar auf diesmal rund 58 Millionen Mark zurück.

Als eine der ersten Modemessen in Europa präsentierte die ModaBerlin diesmal ein Extraforum für „Ökomode“. Den Händlern sollten damit, so die Veranstalter, vor allem Hilfestellungen für die umweltverträgliche Produktion von Bekleidung gegeben werden. „Zurück zur Natur“ hieß das Motto vieler Anbieter. dpa

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