: Moabiter Umfaller
■ Kohl und Ströbele werden nicht an einem Tisch sitzen
Tiergarten. Aus der Hauptstadtplanung sollen offenbar die Bezirke noch gründlicher herausgehalten werden als bisher befürchtet. Die Tiergartener AL wollte in der Bezirksverordnetenversammlung des am meisten betroffenen Bezirks einen Hauptstadtausschuß einrichten und auch gleich den Vorsitz in Anspruch nehmen. Der Kandidat dafür war Hans-Christian Ströbele, frischgebackener AL-Fraktionsvorsitzender. CDU und SPD waren auch durchaus dafür, eine Vorlage, in der dieser Ausschuß unter der laufenden Nummer 13 aufgeführt war, existierte ebenfalls schon. Aber letzte Woche teilten SPD und CDU der AL mit, man habe es sich anders überlegt. Der Bezirk habe keine Kompetenzen in Hauptstadtbelangen, also brauche man keinen Ausschuß.
Merkwürdig nur, daß der AL- Verordnete Ulf Millauer zwei Tage vordieser Entscheidung bei einem Empfang auf den Regierenden Diepgen höchstselbst stieß — der dem überraschten Millauer gegenüber seine Zufriedenheit äußerte, daß es diesen Ausschuß nicht geben werde. Die Bezirksparteien, mutmaßt Ströbele deshalb, seien offenbar einem Wink von oben gefolgt. Ob man dem Bundeskanzler nicht zumuten wollte, gegebenenfalls mit dem Alt- Linken Ströbele zu verhandeln, argwöhnt dieser. Mitte, übrigens, will ebenfalls einen Hauptstadtausschuß einrichten. Bleibt abzuwarten, wie mutig die Genossen dort sind. esch
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