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■ Berliner TelegrammMittelständische Hotels gegen Marketingumlage

Der Verband Mittelständischer Hotels hat eine von der Berlin Tourismus Marketing GmbH geplante Marketingumlage abgelehnt. Weitere Belastungen für kleine und mittelständische Hotels seien nicht tragbar, erklärte der Verband. Noch im Juli müssen sich die Hoteliers entscheiden. Sämtliche Vertragspartner des BTM-eigenen Reservierungssystems haben in den vergangenen Tagen die Kündigung ihrer Verträge erhalten. Sie wurden aufgefordert, mit Beginn des Jahres 1998 eine Marketingumlage zu entrichten. Wer sich der neuerlichen Abgabe verschließt, wird vom Reservierungssystem der BTM ausgeschlossen. BTM-Geschäftsführer Hanns Peter Nerger hatte diesen Schritt bereits im Mai angekündigt. „Trittbrettfahrer“, die von der Hauptstadtwerbung profitieren, ohne dafür einen finanziellen Beitrag zu leisten, solle es künftig nicht mehr geben, hatte er erklärt. Der Hotelverband betont dagegen, außer der Umlage müßten die Hotels wie bisher für die BTM-Zimmervermittlung 15 Prozent Provision zahlen. Slevogt bezeichnete die Umlage als „erneuten Versuch, die Tourismusabgabe in veränderter Form wiederzubeleben“. Nach dem BTM-Konzept müßten Hotels mit bis zu 25 Zimmern jährlich 2.500 Mark zahlen, mittlere Häuser mit bis zu 100 Zimmern 7.500 Mark.

Gegen die Tourismusabgabe hatten sich die Hotels erfolgreich gerichtlich zur Wehr gesetzt. Daraufhin war der Senat eingesprungen. Er zahlte zwischen 1993 und 1996 knapp 17 Millionen Mark an die private GmbH. Zugleich wurde an die Hotellerie appelliert, das Hauptstadt-Marketing freiwillig zu unterstützen. Nur 40 von mehr als 400 Hotels zahlten. Außerdem bezweifelt der Hotelverband die Sinnhaftigkeit der BTM-Ausgaben. Zum Beispiel sieht er keinen Bedarf für eine weiteres Hotelverzeichnis. Immerhin stünden Berlin-Besuchern schon zwei BTM-Verzeichnisse zur Verfügung. ADN

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