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■ Mit der Jobsuche auf du und duStellenanzeigen online

Nürnberg (taz) – Auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle müssen Jobsucher längst nicht mehr auf die Zeitung vom Samstag mit ihrem dicken Anzeigenteil warten. Tag für Tag gehen rund 100.000 Arbeitssuchende online und wühlen sich durch die Webseiten der mehreren Dutzend Anbieter von Stellenbörsen.

Neben neuen privaten Anbietern wie Jobs & Adverts oder Jobware Online-Service haben sich inzwischen auch die Bundesanstalt für Arbeit und zahlreiche Zeitungen mit ihrem Stellenmarkt ins Internet begeben. So finden sich im Netz täglich zwischen 200.000 und 300.000 Jobangebote aus der gesamten Republik.

Die meisten davon listen die Arbeitsämter auf, die auch Bewerbungen von Arbeitslosen kostenlos ins Netz stellen. Ein ähnlich gut sortiertes Spektrum ist auf den Web-Seiten der großen Tages- und Wochenzeitungen zu finden, die ihren Anzeigenkunden anbieten, die Stellenangebote nicht nur zu drucken, sondern zusätzlich auch noch ins Internet-Angebot aufzunehmen. Weitaus spezieller sind die Angebote einzelner Fachmedien oder von Spezialanbietern für einzelne Arbeitsplatzbereiche. Das ist zum Beispiel im Datenverarbeitungsbereich üblich oder für Jobs in Werbeagenturen . Aber auch Großunternehmen sind schon dazu übergegangen, freie Jobs im eigenen Hause zusätzlich auf den eigenen Web-Seiten anzugeben. Die Bewerbungen jedoch erwarten die meisten Stellenanbieter noch in der traditionellen Papierform, obwohl Personalberater betonen, daß Unternehmen und Bewerber durch Online-Bewerbungen Zeit und Geld sparen könnten. Nur bei Unternehmen, die selbst im Kommunikationsbereich tätig sind, kommen Online-Bewerbungen gut an. So stellte das debis Systemhaus bei einer Stichprobe fest, daß von den normalen Bewerbungen mit gehefteten Blättern nur fünf Prozent zu einer Einstellung führten, während bei den Internet-Bewerbern jeder zweite sein Ziel erreichte. Und Roland Metzger, Geschäftsführer von Jobs & Adverts, betont: „Die Qualität der Online-Bewerber ist besser.“ Netznutzer seien eben im Schnitt besser qualifiziert als Online-Abstinenzler und paßten häufig genauer auf die jeweiligen Stellenbeschreibungen.

Wie viele Arbeitssuchende bereits heutzutage einen neuen Job durch das Internet finden, weiß niemand genau zu sagen. Schätzungen gehen davon aus, daß bereits jede zehnte Einstellung ihren Anfang bei der Online-Jobsuche nimmt. Selbst wer seinen künftigen Arbeitsplatz nicht in Deutschland, sondern irgendwo auf der Welt sucht, findet bei internationalen Jobbörsen ein umfangreiches Angebot. Horst Peter Wickel

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