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■ Mit dem Telefonmarkt auf du und duIdeale Ehepartner

Berlin (taz) – Ein Großteil der deutschen Telefongesellschaften wird in den nächsten Jahren dem Gesetz des Dschungels zum Opfer fallen, zumindest wenn man den Analysten der Westdeutschen Landesbank Glauben schenkt. Für das Jahr 2 nach der Liberalisierung verheißen sie der jungen Branche eine Konsolidierungsphase: Nur die vier oder fünf Stärksten werden überleben.

Wer von den derzeit 70 Gesellschaften überleben will, muß sich Nischen suchen, muß fusionieren oder kooperieren. Außer wenigen großen Netzbetreibern, darunter die Deutsche Telekom, Mannesmann und Viag Interkom, wird keine Firma dem Preiskampf dauerhaft auf eigenen Beinen standhalten können. Anlaß für Branchenexperten, in den letzten Wochen die Gerüchteküche anzuheizen und darüber zu fachsimpeln, wer sich mit wem zusammentun könnte.

Ein ideales Paar wären nach Ansicht der WestLB-Banker etwa die beiden am neuen Markt notierten Aktiengesellschaften Drillisch und Teldafax. Durch Synergie-Effekte, so rechnen sie vor, könnten die beiden Unternehmen die Kosten für jede vermittelte Gesprächsminute um bis zu acht Prozent drücken. Darüber hinaus wäre für Teldafax durch eine Fusion der Einstieg ins Mobilfunkgeschäft geschafft, Drillisch müßte nicht weiter mit der Telekom verhandeln, um als vollwertiger Netzbetreiber zu gelten.

Eine Nummer größer wäre die denkbare Ehe zwischen der Schleswiger Mobilcom und der RWE/Veba-Tochter Otelo. Die beiden Gesellschaften ergänzten sich „komplementär“, so die Banker. Während Mobilcom über Engpässe bei den Netzkapazitäten klagt, verfügt Otelo über ein eigenes, nur schlecht ausgelastetes 11.000 Kilometer langes Netz. Der neue Mammutanbieter könnte nach WestLB-Berechnungen sogar 15 Prozent der Leitungskosten einsparen.

Schon einen Schritt weiter sind debitel und RSL COM. Anfang der Woche verkündeten die beiden Unternehmen in Hamburg eine umfangreiche Kooperation. Über die RSLCOM-Vorwahl 01015 können Kunden in Zukunft wahlweise das Angebot beider Firmen nutzen. RSL COM erschließe sich ein Vermarktungspotential, das die Firma aus eigener Kraft niemals erreichen könnte, sagte ein Sprecher. Dank der Kooperation könnten die Unternehmen ab Mittwoch – zunächst nur für die Hansestadt – tagsüber einen Minutenpreis von 15 Pfennig anbieten. Jens Uehlecke

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