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■ Mit dem Superphönix auf du und duTeures Vergnügen

Der „Superphönix“ ist ein Milliardengrab: Zwischen 34 und 60 Milliarden Francs (10 und 18 Milliarden Mark) hat der schnelle Brüter nach Schätzungen bislang verschlungen. Obwohl schon 1986 in Betrieb genommen, war das Atomkraftwerk zusammengerechnet nicht einmal drei Jahre am Netz. Mehrere hundert Pannen, darunter schwere Störfälle, machten Reparaturarbeiten und große Umbauten nötig.

Der 1.300-Megawatt-Reaktor war in den 70er Jahren konzipiert worden von einem Konsortium aus dem französischen Elektrizitätskonzern Edf (51 Prozent des Kapitals), dem italienischen Enel (33 Prozent) und der deutsch-belgisch-niederländisch-britischen Gesellschaft SBK (16 Prozent des Kapitals, davon 70 Prozent RWE). Damals galt die Brütertechnologie, bei der aus den Brennstäben neben Energie wiederverwertbares Plutonium erbrütet wird, als Ausweg aus der „Energiekrise“ und als kommender großer Markt. Seit diese Perspektive sich als falsch erwiesen hat und seit der Weltmarkt außerdem mit waffenfähigem Plutonium übersättigt ist, sind die meisten Industrienationen aus der Brütertechnologie im eigenen Land ausgestiegen. Frankreich, dessen Premierminister diese Absicht am 19. Juni kundgetan hat, muß für die Stillegung der strahlenden Ruine voraussichtlich mindestens 20 bis 30 Milliarden Franc hinlegen. Dora

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