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Mit dem Expreßzug schneller nach Berlin

■ Ab Mai verkürzen sich die Fahrzeiten ins Umland. Neue Doppelstockzüge des Regional-Express halten Hauptbahnhof, Alexanderplatz und am Zoo. Verbundfahrkarten gelten

„Wir bringen Sie hin“ – unter diesem Motto warb die S-Bahn einst für Fahrten ins Berliner Umland. Die versprochene Ankunft war zwar sicher, allerdings zog sich die Fahrtdauer oft in die Länge. Denn die Stadtbahn hält an jeder Station, und hohe Geschwindigkeiten erreicht sie nicht.

Mit dem Fahrplanwechsel zum 24. Mai dieses Jahres werden erstmals Regionalzüge der Deutschen Bahn durch die Stadtmitte fahren. Bis dann sollen der Bahnhof Alexanderplatz und die parallel zur S-Bahn verlaufenden Fernbahntrassen fertiggestellt sein.

Stephan Müller, Vorsitzender des Brandenburger Fahrgastverbands, begrüßt das Konzept: „Das Problem ist nur, daß sich Fern- und Regionalverkehr die Gleise teilen müssen. Damit ist der Regionalverkehr nicht mehr ausbaufähig.“ Erst der Nord-Süd-Tunnel würde hier Abhilfe schaffen, indem er einen großen Teil des Fernverkehrs aufnimmt.

Von der neuen Konzeption profitieren nicht nur die Bewohner des Umlands, die das Zentrum nun bequemer und schneller erreichen können. Auch innerhalb des Stadtgebiets werden die Regionalzüge schneller als die S-Bahn sein. Entlang der Achse Potsdam–Zoologischer Garten–Alexanderplatz –Hauptbahnhof verkehren ab Mai fünf Züge je Stunde. Für sie gelten die Fahrscheine des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg.

Jedoch haben einige der Verbindungen noch Schönheitsfehler: Entlang noch nicht fertiggebauter S-Bahn-Trassen würden sie zum Vorortzug degradiert, bedauert Müller. „Ein Reisender aus Wittenberge fährt nur bis Nauen schnell, danach hält der Zug alle drei Minuten bis Charlottenburg.“

Gottfried Köhler, Pressesprecher der S-Bahn Berlin GmbH, rechnet aufgrund der neuen Konkurrenz mit einem Rückgang der Fahrgastzahlen ab Mai. „Trotzdem werden wir unser Angebot erst einmal beibehalten.“ Die Fahrpläne von S-Bahn und Regional-Express seien aufeinander abgestimmt, im Juni würden dann erste Prognosen über das Verhalten der Fahrgäste vorliegen.

Die Deutsche Bahn setzt auf den Strecken neue Doppelstockwagen ein. Sie sind für Geschwindigkeiten bis 160 Stundenkilometer zugelassen.

Mit den neuen Verbindungen wird zum Beispiel die Fahrzeit von Bernau zum Alexanderplatz um ein Drittel auf eine halbe Stunde sinken. Von Königs Wusterhausen bis zum Zoo wird man zukünftig statt einer Stunde nur fünfundvierzig Minuten benötigen, und von Erkner zum Alexanderplatz reduziert sich die Fahrzeit sogar um die Hälfte auf zwanzig Minuten.

Allerdings verkehren die neuen Regionalzüge nicht so oft wie die S-Bahn: Im Umland starten sie nur stündlich oder halbstündlich, zwischen Potsdam und Hauptbahnhof betragen die Zugabstände fünf bis zwanzig Minuten. Christian Domnitz

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