■ Mit Umweltüberwachung auf du und du: Rasantes Wachstum
Berlin (taz) – Umweltsünder haben künftig schlechte Karten. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Helmut Kaiser in Berlin wird sich der Weltmarkt für technische Geräte zur Umweltüberwachung in den kommenden zehn Jahren auf 48,8 Milliarden Mark verdoppeln. 1995 betrug das Marktvolumen noch 22,2 Milliarden.
Immer mehr Unternehmen, Behörden und Organisationen setzen mittlerweile High-Tech- Geräte für Messungen, Analysen und Schnelltests im Umweltschutz ein. Anwendungsbereiche sind beispielsweise Schadstoffmessungen in der Luft, Bodenuntersuchungen für die Altlastensanierung oder die Überwachung der Wasserwerte in Kläranlagen mit Hilfe von computervernetzten Biosensoren, die online Analysedaten liefern.
Der Trend wird verstärkt durch die Tatsache, daß ältere Geräte derzeit durch die neuen hochentwickelten Systeme ersetzt werden. Gleichzeitig begünstigt der kostenbedingte Personalabbau in vielen Unternehmen und Umweltlabors den verstärkten Einsatz der neuen Technologien.
Der wichtigste Wachstumsmarkt für die Überwachungstechnik liegt laut der Studie in Westeuropa. Während die Umsätze hier 1995 noch bei gut 8 Milliarden Mark lagen, sollen sie bis zum Jahr 2000 auf 12 Milliarden Mark hochschnellen. In asiatischen Ländern sollen bis zur Jahrtausendwende 8,8 Milliarden Mark für Geräte zur Umweltüberwachung ausgegeben werden, in Nordamerika 8,6 Milliarden. Die Meßtechnik bildet in dieser Entwicklung den wichtigsten Bereich. Bis zum Jahr 2000 prognostiziert die Studie ein Wachstum dieses Teilmarktes von 14,8 auf 21,8 Milliarden Mark.
Ein vielversprechendes Marktsegment sind die Schnelltests. Michael Knieling, Leiter des Berliner Büros der Unternehmensberatung Kaiser, sieht darin den am stärksten wachsenden Markt in den westlichen Industrieländern. Schnelltests werden beispielsweise eingesetzt, um Altlasten zu finden und zu erkunden. Mit ihrer Hilfe können aber auch Laien feststellen, ob ihre Wohnung mit Umweltgiften belastet ist. Die Geräte für den Eigengebrauch sind in den meisten Umweltbüros und in Apotheken erhältlich. Michael Obert
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