■ Mit Solaraktien auf du und du: Sonne in der Steckdose
Freiburg (taz) – Die Solaraktie kommt: Gestern wurde in Frankfurt die neue Solarstrom AG (SAG) der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Unternehmen mit Sitz in Freiburg wird künftig Solaranlagen errichten und den Strom an Energieversorger verkaufen, deren Kunden sauberen Strom beziehen möchten.
Die SAG ist die Antwort der Solarwirtschaft auf die anstehende Liberalisierung des europäischen Strommarktes. Weil die Kunden sich künftig ihren Stromversorger aussuchen können, rechnet der SAG-Vorstandsvorsitzende Harald Schützeichel mit „Absatzmöglichkeiten für Solarstrom in bisher nicht gekannter Größenordnung“. Damit trete „die Sonnenenergie aus ihrem Schattendasein einer allein aus Idealismus finanzierten Energiequelle heraus“.
SAG-Aufsichtsratsvorsitzender ist Georg Salvamoser, Leiter der Solarfabrik in Freiburg. Mit im Aufsichtsrat sitzt auch der Schokoladenfabrikant Alfred Ritter, der 1997 als „Ökomanager des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Im Unterschied zur neuen Naturstrom AG (taz vom 20.4. 1998), die den Part des Stromverteilers übernehmen wird, ist die SAG allein Stromerzeuger. Wer Ökostrom beziehen will, schließt zum Beispiel einen Versorgungsvertrag mit der Naturstrom AG ab, die den gewünschten Solarstrom bei der SAG einkauft. Doch die SAG liefert auch an andere Stromversorger, die Ökostrom wünschen.
Mit Beträgen ab 1.000 Mark können Solarfreunde sich an der SAG beteiligen. Ein erstes Projekt hat die Firma bereits geplant: Auf einem neuen Parkhaus in Freiburg soll eine Solaranlage mit 70 Kilowatt Leistung entstehen. Für die SAG ist diese erste Anlage auch der Anfang einer ungewöhnlichen Kooperation: Der ADAC unterstützt die SAG, weil er sich von solaren Parkhausdächern ein grünes Image erhofft. Bernward Janzing
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