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■ Mit Schwedenkonzernen auf du und duWasserfall kauft ein

Hamburg (taz) – Der Präsident des schwedischen Energieriesen „Vattenfall“ will zum „Angriff auf die Strommonopole“ in der Bundesrepublik blasen. Als erster „Big Player“ aus dem Ausland, will der sechstgrößte Stromproduzent Europas auf dem verkrusteten deutschen Energiemarkt mitspielen. Zusammen mit der Hamburger Projektentwicklungsgesellschaft „Kommunal- Finanz“ will der 60jährige „Wasserfall“-Chef Carl-Erik Nyquist einen eigenen Kraftwerkspark in der Bundesrepublik aufbauen und die dort erzeugte Energie in die Stromnetze der acht großen deutschen Energieproduzenten einspeisen. Zu diesem Zweck gründeten Vattenfall und Kommunal- Finanz am Donnerstag in Hamburg das Gemeinschaftsunternehmen „Vasa Energy“.

Das Stockholmer Unternehmen, das bereits 90 Kraftwerke in 40 Ländern betreibt, setzt darauf, daß die „Stromrichtlinie“ der Europäischen Union bald auch in bundesdeutsches Recht umgesetzt wird. Das Regelwerk soll ausländischen Anbietern den Zugang zu den Netzen der nationalen Energieversorger öffnen.

Dabei soll die Vasa Energy gegen den Strom schwimmen. Während Hamburgs Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) am Tag der Firmengründung davor warnte, durch die Liberalisierung des europäischen Strommarktes würden teure, regenerative Energiequellen zugunsten des Atomstromexportes auf der Strecke bleiben, setzt Vasa-Präsident Saalfeld auf eine dezentrale Energieversorgung. Immer mehr Kommunen würden in Zukunft die Stromlieferung in die eigene Hand nehmen und umweltfreundliche Kleinkraftwerke errichten. In Schweden betreibt Vattenfall allerdings AKW in Ringhals und Forsmark.

Daß Energieriese Vattenfall gerade den Hamburger Unternehmenszwerg Kommunal-Finanz ehelicht, hat gute Gründe. Als Aussteuer bringt die Hamburger Firma Beteiligungen an neun Kraftwerken, vor allem in den neuen Bundesländern, in die Ehe ein. So betreibt sie , gemeinsam mit den Kommunen, die größte Biogasanlage Deutschlands in Gröden (Brandenburg), Heizkraftwerke in Schwerin sowie Neubrandenburg und plant ein großes Braunkohlekraftwerk bei Cottbus. Diesen Kraftwerkspark will Vasa Energy jetzt rapide ausbauen. Das größte Problem der neuen deutsch-schwedischen Firma: Sie wird die Strompreise der bundesdeutschen Energiegiganten unterbieten müssen, um auch mit Industrie-Kunden ins Geschäft zu kommen. Doch im Gegensatz zu Vasa haben PreussenElektra, RWE & Co die Kapitalkosten ihres Kraftwerksparks längst wieder eingespielt. Marco Carini

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