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■ Mit Öko-Textilien auf du und duVerwirrende Siegelflut

Stuttgart (taz) – Es gibt keine genaue Definition, was ein Öko- Textil ist. Die Branche bestehe bislang aus „Einzelkämpfern, die alle für sich das Rad neu erfinden“, urteilt Frank Mähle vom Arbeitskreis Naturtextil (AKN). Das soll jetzt anders werden – das haben sich gleich mehrere Initiativen auf die Fahnen geschrieben. Läuft alles nach Plan wird noch in diesem Jahr der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft gegründet, der unter anderem ein einheitliches Qualitätssiegel entwickeln will.

Die Aussagen der bestehenden Öko-Etiketten sind dagegen unübersichtlich. Nicht jedes Siegel garantiert ökologisch korrekte Ware. Bei den meisten Labels handelt es sich um reine Schadstoffprüfungen; unter welchen Umständen die Ware produziert wurde, wird dabei kaum berücksichtigt.

„Es ist schwierig, einen gemeinsamer Nenner zu finden“, sagt Mähle. Die Diskussionen drehen sich etwa darum, ob nur pflanzlich oder auch synthetisch gefärbt werden darf. Oder ob die verwendete Baumwolle zu 100 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau stammen muß.

Die Siegel-Initiativen favorisieren daher ein dreistufiges Kennzeichen: Stufe eins etwa würde strenge Kriterien in Herstellung und Endprodukt ansetzen, während Stufe drei weniger anspruchsvollen KundInnen eine Mindest-Öko-Qualität garantieren soll.

Auf seiner diesjährigen Jahresversammlung im November wird auch der Welt-Dachverband der Öko-Produzenten (IFOAM) Standards vorstellen. Außerdem ist die Europäische Union aktiv: Die Kriterien für das Label der „EU-Blume“, das bislang für T-Shirts und Bettwäsche vergeben wurde, sollen bis Ende des Jahres überarbeitet werden. In der Öko-Szene gilt dieses Siegel allerdings als zu lasch, weil es an die Produktion selbst kaum Anforderungen stellt. Danièle Weber

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