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■ Mit Öko-Schwindel auf du und duErfolg für Robin Wood

Berlin (taz) – Die Baumarktkette Praktiker kauft und verkauft ab sofort nur noch Tropenholzprodukte mit dem Siegel des Forrest Stewardship Council (FSC), einer unabhängigen Prüfkommission, in der auch Umweltschutzverbände vertreten sind. Das ist das Ergebnis einer Aktion der Umweltschutzorganisation Robin Wood im April, bei der die Umweltschützer Praktiker-Märkte in sieben deutschen Städten besetzt hatten (taz vom 29. April).

Das Unternehmen hatte Gartenstühle mit dem Verweis auf ein Zertifikat der indonesischen Regierung beworben, das versichert, das Holz sei „unter strenger Aufsicht der Regierung“ gepflanzt worden, die Wälder würden wieder aufgeforstet. Robin Wood hatte das als „Öko-Schwindel“ bezeichnet, die Richtigkeit der Angaben sei nicht beweisbar, tatsächlich werde der Rohstoff oft genug umdeklariert, bevor er verschifft werde. Einzig bei dem FSC-Siegel sei gewährleistet, daß bei der Gewinnung des Holzes wie bei der Herstellung der Möbel ökologisch und sozial korrekt vorgegangen werde.

Der Verband forderte einen völligen Verzicht auf anderes Tropenholz. Falsch ausgezeichnete Stühle müßten sofort aus dem Handel genommen werden. Zudem solle der Erlös aus dem bisherigen Verkauf der Möbel an indonesische Waldschutzverbände gehen. Praktiker hatte sowohl die Anschuldigungen als auch die Forderungen zurückgewiesen. Die Zertifizierung sei einwandfrei, hieß es.

Nach einem Treffen mit Robin Wood räumt Praktiker nun allerdings in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Umweltverband ein, es habe keinen Nachweis dafür gegeben, daß das Holz für die Gartenstühle aus ökologisch verträglicher Waldnutzung stammte. Zwar werden die Stühle nun weiter verkauft – allerdings nicht mehr mit der Falschinformation. Aus dem Erlös will Praktiker 45.000 Mark an Verbände in Indonesien spenden, die sich für den Erhalt des Regenwaldes einsetzen. Außerdem sollen zukünftig in den Niederlassungen des Baumarktführers Kundeninformationen zu Tropenholz ausliegen.

Praktiker-Sprecher Julian Holch erklärte, das Unternehmen habe schon länger Kontakt zum FSC aufgenommen. Für Holz aus Indonesien gebe es dieses Siegel aber noch nicht. Die bemängelten Stühle stammten noch aus alten Bestellungen. Von nun an würden Praktiker und die angeschlossenen Märkte Wirichs und Extra konsequent auf dem FSC-Zertifikat bestehen. Daniel Postulka

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