■ Mit Kraft-Wärme-Kopplung auf Du und Du: Rettung in Aussicht
Berlin (taz) – Die umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) braucht vorübergehend Unterstützung. Denn gegen die Konzerne, die derzeit Strom aus abgeschriebenen Kraftwerken zu Dumpingpreisen auf den Markt werfen, kann die KWK nicht konkurrieren. Aus ökologischer Sicht ist das fatal: KWK ist die effizienteste Form, fossile Energien zu nutzen. Statt 60 bis 70 Prozent der Energie als Abwärme in die Atmosphäre zu blasen, wie dies die typischen Großkraftwerke tun, kommt die KWK mit einem Bruchteil aus.
Wie aber bringt man die KWK im liberalisierten Markt voran? Eine Möglichkeit ist die Pflichtquote: Jeder Stromversorger müsste einen festgelegten Anteil seines Stroms mit KWK erzeugen oder aber zukaufen. Dies wäre eine elegante Lösung, doch das Wirtschaftsministerium befürchtet, dass dieses Verfahren bei der EU nicht auf Zustimmung stoßen wird. Eine andere Variante wäre die Befreiung von der Ökosteuer. Aber auch hier gibt es Bedenken: Die Steuerbefreiung könnte gegen das internationale Handelsrecht verstoßen.
So deutet sich die Einigung auf ein Bonussystem an, ähnlich dem Stromeinspeisungsgesetz für Regenerativ-Strom: Betreiber von KWK-Anlagen – darunter fallen auch die Betreiber kleiner Blockheizkraftwerke – sollen für ihren Strom künftig eine Mindestvergütung vom Stromnetzbetreiber erhalten – und sind damit gerettet. Bernward Janzing
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