■ Mit Kfz-Antrieben auf du und du: Besser mit Sonne
Berlin (taz) – Der Pkw- und Lkw-Verkehr in der Bundesrepublik verbraucht heute rund 50 Prozent mehr Energie als noch vor 20 Jahren. Dadurch wuchs der Anteil am gesamten Endenergieverbrauch auf fast ein Viertel. Bei den Strategien zur Kohlendioxid-Reduktion spielt der Verkehrssektor deshalb eine wichtige Rolle.
Im „Szenario 2020“ des Energiewissenschaftlers Klaus Traube sind hauptsächlich Elektroautos unterwegs, die die Tagesspitzen der Solarstromproduktion direkt zum Aufladen der Batterien nutzen. Auf diese Weise erübrigt sich die Speicherung von überschüssigem Solarstrom in Wasserstoff. Voraussetzung dafür wäre allerdings eine andere Verkehrspolitik samt Tempolimit, damit sich die Elektroautos durchsetzen: Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern und kommen mit einer Batterieladung etwa 100 Kilometer weit. Für Fahrten zum Arbeitsort und in der Freizeit würde das reichen.
Der aktuelle Trend in den Forschungslabors der Autoindustrie geht jedoch in eine andere Richtung, der Brennstoffzellenmotor ist auf dem Vormarsch: Ein kleiner Reaktor an Bord des Wagens erzeugt aus Methanol Wasserstoff, der dann mit Sauerstoff reagierend Strom für den Motor erzeugt. Zur Zeit werden mit dieser Technik „fantastische Fortschritte“ erzielt, sagt Angelika Heinzel vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme.
Der Schadstoffausstoß würde durch die Brennstoffzelle zwar bedeutend gemindert, der wachsende Verkehr jedoch nicht. Ohne eine grundsätzliche Verkehrswende, sagt der Energieexperte des Ökoinstituts, Rainer Schüle, dient eine solche Technik nur dazu, „dem Vielfahrer ein ruhiges Gewissen zu verschaffen“. beu
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