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■ Mit Kali und Salz auf du und duMit Salz Geld verdienen

Berlin (taz) – 80 Prozent aller Kalidünger und -salze in Deutschland produziert die Kali-und-Salz-Gruppe. Bekannt wurde die Firma vor allem durch die Kali-Kumpel von Bischofferode. Sie wehrten sich 1993 dagegen, daß die ostdeutschen Gruben von der Treuhand an die Konkurrenz aus dem Westen verkauft wurde. Ihr Hungerstreik war jedoch vergebens, die Mitteldeutsche Kali AG fiel samt einer Milliarde Mark Subventionen an die BASF-Tochter mit Sitz in Kassel. Bis auf zwei Gruben in Sachsen-Anhalt und eine in Thüringen sind heute die ostdeutschen Salzbergwerke höchstens noch als Mülleimer in Betrieb.

Jetzt verdient die Firma mit Salz wieder Geld. Gestern legte die Geschäftsführung in Frankfurt die Zahlen für 1997 vor. Der Umsatz mit Düngemitteln, Speisesalz und allerhand Mitteln für chemische und pharmazeutische Industrie lag bei 133,6 Millionen Mark, bei einem Gesamtumsatz von knapp 2,2 Milliarden Mark. Damit hat der Kali- Bergbau erstmals seit der Ost-West-Fusion Gewinn abgeworfen.

Der Personalabbau soll nach den Worten von Vorstandschef Ralf Bethke nun ein Ende haben. Ende Februar beschäftigte Kali und Salz insgesamt 8.300 Menschen, davon noch 2.600 in den ostdeutschen Gruben.

Das Unternehmen ist ein staatlich-privates Gemisch. Mit einer Beteiligung von 49,5 Prozent hat der Chemiekonzern BASF in der AG das Sagen. Das Hauptgeschäft läuft jedoch in der Kali-und-Salz-GmbH. Dort hält die Treuhand-Nachfolgerin Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) 49,5 Prozent der Anteile. Diese Anteile will die Kali AG jedoch noch in diesem Jahr von der BvS kaufen. Die BASF sieht also wieder eine Zukunft im Salz, nachdem sie seit der Übernahme der ostdeutschen Gruben über die aussichtslose Lage auf dem Weltmarkt geklagt hatte. rem

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