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■ Mit IWF-Prognosen auf du und duDeutschland so lala

Berlin (taz/rtr/AFP) – Die Großhandelsverkaufspreise in Deutschland sind im März um 0,3 Prozent gefallen, meldete gestern das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Der Einzelhandel konnte also billiger einkaufen als im Februar. Vor allem sinkende Preise bei Seefisch, Sprit und Kaffee machten die steigenden bei Obst, Gemüse und Fleisch wieder wett.

Es kommt öfter vor, daß die Großhandelspreise von einem Monat zum nächsten sinken, teilweise sogar um bis zu ein Prozent. Ein solcher Rückgang ist also noch kein Anzeichen für die gefürchtete Deflation. Bei der Deflation sinken die Preise dauerhaft, Investitionen in Maschinen und neue Arbeitsplätze rentieren sich nicht mehr, und eine allgemeine Krise der Marktwirtschaft droht. Trotzdem stiegen die März-Preise im Vergleich zum Vorjahr laut der Statistik des Bundesamtes nur um 0,2 Prozent – dem niedrigsten Wert seit Jahren.

Laut den Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist dennoch nicht mit einer Deflation zu rechnen. In dem am Montag in Washington vorgelegten IWF-Weltwirtschaftsausblick heißt es nach Angaben des Bundesfinanzministeriums, der Rückgang der Inflationsraten (Disinflation) dürfe nicht mit einem kontinuierlichen Fall des Preisniveaus (Deflation) gleichgesetzt werden. Der IWF prognostiziert die Inflationsrate in Deutschland in diesem Jahr mit 1,6 und im nächsten Jahr mit 1,7 Prozent.

Die IWF-Prognosen für die deutsche Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt soll 1998 um 2,5 Prozent und 1998 um 2,8 Prozent wachsen. Die Arbeitslosenrate soll von 11,5 (1997) über 11,4 (1998) auf 11,2 Prozent im Jahr 1999 zurückgehen. Weltweit schätzt der IWF nun ein Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent für dieses Jahr. Noch im vergangenen Oktober hatte der Währungsfonds allerdings 4,25 Prozent vorhergesagt – ein himmelweiter Unterschied. Hier hat die Finanzkrise in Südostasien nun doch starken Eingang in die Prognosen gefunden (taz von gestern).

Für den Euro sieht der IWF einerseits gute Chancen, seinen Wert gegenüber dem Dollar zu steigern, weil die EU-Wirtschaft in den kommenden Jahren stärker wachsen werde als die US- Konzerne. Andererseits nennt der Frühjahrsbericht die hohe Arbeitslosigkeit die Achillesferse der gemeinsamen Euro- Währung. Dabei denkt der IWF keineswegs an das Schicksal der Arbeitslosen: Wenn nicht genug getan werde, um die strukturelle Arbeitslosigkeit abzubauen, könne der Wille der Teilnehmerländer zur Inflationsbekämpfung in Frage gestellt werden, hieß es hingegen. Mehr Flexibilität auf den Arbeitsmärkten sei unerläßlich, um den Euro zu sichern. rem

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