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Mit Hochschulbau auf du und duPrivate Uni öffentlich gefördert

IUB greift nach Geld vom Bund

Die International University Bremen (IUB) ist seit kurzem in das Bundes-Hochschulverzeichnis des Hochschulbauförderungsgesetzes (HBFG) aufgenommen – befristet auf höchstens acht Jahre. Das HBFG regelt den Hochschulausbau als „Gemeinschaftsaufgabe“. Davon

Nur eine befristete Förderungsmöglichkeit

profitieren können alle Hochschulen, die im angehängten Hochschulverzeichnis aufgeführt sind. Um wiederum in dieses Verzeichnis aufgenommen zu werden, muss eine Hochschule das bestehende System bereichern, was der IUB attestiert wird.

Aber nur auf Zeit. Uta Grund, Pressesprecherin des Wissenschaftsrats: „Langfristig soll sich die Privatuni ja privat finanzieren.“ Damit ist die IUB neben der Hochschule Witten-Herdecke, der FH Wedel und der Nordakademie in Pinneberg die vierte Privatakademie, die von öffentlichen Mitteln profitieren kann.

Im Fall der IUB begründet der Wissenschaftsrat seine positive Haltung damit, dass ein „wesentliches Charakteristikum der IUB das College-System“ sei. Das sei bisher einzigartig in Deutschland – im Unterschied zur Campus-Uni Bremen würden in Grohn auch die Professoren auf dem Gelände leben. Ebenso sieht der Wissenschaftsrat in der engen Verknüpfung von Forschung und Lehre in Form des „auf Forschung ausgerichteten Bachelor“ ein Mosaiksteinchen zur Förderungswürdigkeit. Das wohl wichtigste Pfund, mit dem die IUB beim Rat gewuchert hat, ist jedoch die internationale Ausrichtung, betont Pressefrau Grund. Das Empfehlungsgremium sieht in der IUB keineswegs eine Konkurrenz für andere Bremer Hochschulen. Vielmehr würde die Privatuni Forschung und Lehre im Land Bremen ergänzen. Letztlich sieht er durch die IUB vor allem zusätzliche Studienplätze in Bremen geschaffen. Ohne die „müsste das Land Bremen Mittel für den Ausbau seiner staatlichen Hochschulen bereitstellen“.

Der Asta der Uni befürchtet Konkurrenz

Der AStA der Uni befürchtet indes Konkurrenz durch den Zugriff der Grohner Privatuni auf die knapper werdenden Mittel. Die IUB hatte bereits 230 Millionen Mark Anschubfinanzierung vom Land Bremen erhalten.

Jetzt kann sie noch mehr bekommen: Immerhin sind die Grohner jetzt eine von 269 förderungswürdigen Bildungseinrichtungen, denen im Jahr 2003 über zwei Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Und schon haben sie Anträge für unterschiedliche Bauvorhaben mit einem Volumen von rund 80 Millionen gestellt. Laut Förderungssatzung könnte die IUB bis zu 40 Millionen Euro bekommen.

ube

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