: Mit Fücks offensiv werben –betr.: „Aber es gab keinen Erfolg“, taz bremen vom 19.2.1999
Im gewerkschaflichen und gewerkschaftsnahen Bereich ist Rot-Grün immer noch eine Option – trotz Hessen. Umso unverständlicher ist die Reaktion der bündnisgrünen Bürgerschaftsfraktion den grünen Ex-Senator Ralf Fücks zurückzupfeifen – obohl dieser explizit vom DGB Bremen zur Konferenz „Bilanz Bremer Politik“ eingeladen wurde. Die Bündnisgrünen sollten diese Einladung als ein Signal verstehen, denn wenn in jenen Kreisen über mögliche Personen in einem rot-grünen Senat gesprochen wird, fällt als erster Name der von Ralf Fücks, nach längerer Pause der von Helga Trüpel, doch dann folgt ratloses Schweigen. Also, nach Hessen sollte die Partei diesen ihren Vertreter nicht „abwatschen“, sondern offensiv mit Fücks werben – insbesondere als Senator einer (hoffentlich) rot-grünen Koalition.
Die, die ihn zurückgepfiffen haben, hatten in den letzten vier Jahren genug Zeit, sich zu exponieren. Vielleich ist die Einladung von Fücks auch als Kritik an der Arbeit der Fraktion zu verstehen, denn das Erscheinungsbild der bündnisgrünen Bürgerschaftsfraktion in der Öffentlichkeit ist in ihrer Gesamtheit eher konturlos und blaß (mit Ausnahme einzelner Personen). Die Grünen sollten auf solche Einladung nicht „irritiert intervenieren“, sondern zu ihren Promis stehen, sonst werden sie am 6. Juni von den Wählerinnen und Wählern „abgewatscht“. Reinhard Dietrich
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