■ Mit Fahrradmessen auf du und du: Mehr Aussteller
Berlin (taz) – Ab heute steht die Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen auch der gewöhnlichen taz-Leserin und dem gemeinen Radler offen. Fachbesucher konnten sich bereits seit Mittwoch auf 50.000 Quadratmeter Fläche die Fahrräder samt Zubehör begucken, die von insgesamt 640 Firmen ausgestellt werden.
„Leichte Zuwächse“ verspreche die „Bike-Saison 1996“, das teilte man den Journalisten nach Abschluß der letztjährigen Eurobike mit. Das Wachstum hatte dann in der Realität jedoch negative Vorzeichen. Dennoch vermag die Eurobike 1996 mehr Aussteller anzuziehen als im letzten Jahr. Nicht wenige Vertreter der Fahrradbranche fühlen sich hier besser aufgehoben als auf der Konkurrenzmesse „Internationale Fahrrad- und Motorradausstellung“ (IFMA), die alle zwei Jahre in Köln stattfindet. Die IFMA ist nämlich keine reine Fahrrad-, sondern eine Zweiradmesse, in der in den letzten Jahren vor allem mit Rollern Geld verdient wurde. Das Erscheinungsbild der IFMA mit ihren knatternden Motorradkarawanen aber fügt dem umweltgerechten Image des Fahrrads Schaden zu. Die Lautlosigkeit der Fortbewegung macht einen Teil der Faszination des Radfahrens aus, weshalb man sich gerade jetzt bemüht, selbst das leise Klickern des Freilaufs durch neue Techniken zu beseitigen. Der zweite Grund für die starke Stellung der Eurobike könnte sein, daß die Importeure fürchten, nach einem Fortfall der von ihnen mit initiierten Messe könnte die einheimische Industrie in Köln bevorzugt werden. Die Hoffnungen der Fahrradhändler, die Verkaufszahlen wieder ansteigen zu lassen, richten sich auf den Alltagsverkehr. Vielleicht vergebens: Vorläufig ist mit holländischen Verhältnissen in Deutschland nicht zu rechnen, die dafür notwendige Unterstützung durch die Verkehrspolitik fehlt. Hans-Joachim Zierke
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