Mit Armut auf Du und Du: Ökonomisches Dauerproblem
Während die einen in Kaviarlaune schwelgen, sorgen sich andere um ihr tägliches Brot: Löhne und Normalgehälter stagnierten in den Neunzigern nahezu. Und auch wenn sich der Preisauftrieb in engen Grenzen hält, steigen die Lebenshaltungskosten. Für Miete und Energie zahlen wir durchschnittlich 25 bis 30 Prozent unseres Einkommens. Zum freien Ausgeben bleibt immer weniger übrig.
Millionen von Beschäftigten leben von 630-Marks-Jobs oder in Niedrigstlohngruppen, drei Millionen von Sozialhilfe: Mehr als sieben Millionen Mal mussten sich Menschen im vergangenen Jahr arbeitslos melden. In Hamburg lebt jedes fünfte Vorschulkind von Sozialhilfe – obwohl die Hansestadt nach Angaben der EU-Kommission die reichste Stadt in Europa ist.
Die unsoziale Polarisierung in unserer Gesellschaft schafft zudem ein ökonomisches Dauerproblem: Es mangelt an einer hinreichenden Nachfrage. Die Umsätze im Einzelhandel stagnieren seit Jahren. Jede Mark mehr für Besserverdienende beschwingt nur die globalen Finanzmärkte. Beinahe jede Mark mehr für Ärmere landet im Laden und kurbelt so Nachfrage und Wirtschaft an. pfeiffer
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen