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Minister ausgepfiffen

■ Ostberliner OberschülerInnen protestierten vor dem Reichstag gegen Streichung ihrer Ausbildungsbeihilfe

Reichstag. Nun wehten den gesamtdeutschen MinisterInnen und Abgeordneten doch noch DDR- Flaggen vor der Nase, in ihren Ohren klingelten Trillerpfeifen und der lautstark skandierte Schrei nach »Ausbildungsbeihilfe«. Rund 300 im wahrsten Sinn des Wortes pfiffige Ostberliner OberschülerInnen protestierten vor dem Reichstag gestern gegen die Streichung der ihnen bisher zustehenden Ausbildungsbeihilfe in Höhe von monatlich 110 DM für Elft- und 150 DM für ZwölftkläßlerInnen. »Unsere Eltern verdienen viel weniger als die Leute im Westen«, empörte sich eine Schülerin, »und ein Schulbuch kostet inzwischen schon 30 Mark.«

Doch die PolitikerInnen, die den Reichstag nachmittags eiligen Schrittes verließen, nahmen die Parolen der hinter eine Polizeikette gedrängten Jugendlichen sichtlich nicht ernst. Theo Waigel, Friedrich Zimmermann und andere grinsten gönnerhaft, bevor sie sich in ihre Limousinen schwangen. Nur Bildungsminister Jürgen Möllemann nutzte wie immer jede Chance der Profilierung in den Medien und lud den Schülersprecherrat zu einem Gespräch ein. usche

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