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Minijob-Verdienstgrenze steigtAb nächstem Jahr 450 Euro

Der Bundestag beschließt, die bisherige 400-Euro-Grenze für Minijobs ab 2013 auf 450 Euro anzuheben. SPD, Grüne und Linke lehnten die höheren Verdienstgrenzen ab.

Das Schild müsste im nächsten Jahr geändert werden. Bild: dpa

BERLIN afp | Für Minijobs gilt künftig eine um 50 Euro höhere Verdienstgrenze als bisher. Der Bundestag beschloss am Donnerstag in Berlin mit der Mehrheit von Union und FDP, die bisherige 400-Euro-Grenze zum Jahreswechsel auf 450 Euro anzuheben.

Für sogenannte Midijobs soll künftig eine Obergrenze von 850 Euro gelten, ebenfalls 50 Euro mehr als bisher. Die Koalition begründete die Neuregelung damit, dass die 400-Euro-Grenze für geringfügige Beschäftigung seit deren Einführung 2003 unverändert in Kraft sei, während sonstige Löhne und Preise seither deutlich gestiegen seien.

Mit der Neuregelung soll zudem die Versicherungspflicht von Minijobbern in der Rentenversicherung zur Regel werden. Die Betroffenen können sich aber davon befreien lassen. Bislang konnten Minijobber umgekehrt die Vollmitgliedschaft in der Rentenversicherung beantragen.

Ziel des Wechsels von einem „Opt-in“ zu einem „Opt-out“ ist es, dass sich mehr geringfügig Beschäftigte für die Versicherungspflicht entscheiden. Insgesamt rechnet die Koalition durch die Neuregelung gleichwohl mit Mindereinnahmen für die Sozialversicherungen von pro Jahr 90 Millionen Euro sowie mit Steuerausfällen von etwa 210 Millionen Euro.

SPD, Grüne und Linke lehnten die höheren Verdienstgrenzen ab. „Minijobs schaffen eine Nische für unterbezahlte und schlecht abgesicherte Arbeit“, erklärte SPD-Vize Manuela Schwesig. Von einer „beruflichen und finanziellen Sackgasse“ sprach SPD-Fraktionsvize Elke Ferner. Zuvor hatten auch Sozialverbände und Gewerkschaften verlangt, Minijobs einzudämmen, statt sie noch auszubauen.

Geringfügig Beschäftigte müssen keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen, haben dann aber auch keinen eigenen Sozialversicherungsschutz. Für die Arbeitgeber werden pauschale Beiträge fällig. Für Midijobs gilt im Prinzip die volle Sozialversicherungspflicht, allerdings müssen die Betroffenen nur reduzierte Beiträge entrichten. Für alle, die durch die Neuregelung künftig in eine andere Kategorie fallen, gilt der bisherige Status vorerst weiter. Sie können sich aber auch für die Anwendung der neuen Bestimmungen entscheiden. Für Midijobber ist diese Übergangsregelung bis Ende 2014 befristet.

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4 Kommentare

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  • I
    Irene

    @Detlev

     

    Es gab eine Begrenzung für Minijobs auf unter 15 Stunden in der Woche. 2003 hat ausgerechnet die Rot/Grüne Bundesregierung das geändert. Wikipedia: "Das Recht der geringfügigen Beschäftigungen wurde mit Hartz II mit Wirkung zum 1. April 2003 erneut geändert. Die Geringfügigkeitsgrenze wurde auf 400 € angehoben und die Begrenzung auf weniger als 15 Wochenstunden entfiel."

    Sie können seither rund um die Uhr arbeiten, wichtig ist, dass sie nicht über 400 Euro verdienen.

  • D
    Detlev

    Damit werden dann noch mehr 'Normalarbeitsstellen' zerstört oder umgewandelt. Bei Stundenlöhnen von 6 EURO ergeben 450 EURO 75 Stunden, ein Zeitkontigent wie eine Teilzeitstelle. Bei 5 EURO, durchaus heute üblich, sind es schon 90 Stunden. Die Regierung fährt mal wieder mit Vollgas in die falsche Richtung. Und dass es bald 450 EURO sind, wird sogar zur weiteren Erosion bei diesen Jobs führen, denn damit brauchen die Unternehmen deutlich weniger Leute, sprich die Stundenlöhne werden unter Druck geraten.

    Ich fände es besser, die Grenze bei 150 EURO zu setzen. Alle anderen Jobs sollten sozialversicherungspflichtig sein.

  • A
    aurorua

    Versicherungspflicht bringt nach zweihundert Jahren Minijob immerhin eine Rente in Höhe der Grundsicherung/Sozialhilfe.

     

    Wie wäre es denn mal mit einer Versicherungspflicht für Beamte und Politiker, sowie einer Zusammenlegung von Renten und Pensionskassen, das Ganze zu gleichen Bedingungen für alle Bürger, so geht DEMOKRATIE!

  • H
    hans

    bitte schaut euch hier ein beispiel dieses beschäfigungsverhältnisses and: http://de.indymedia.org/2012/10/336440.shtml

    fand ich auf indymedia