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Milošević-Partei verliert Mehrheit

■ In Serbien Stichwahl zwischen Sozialisten und Rechten

Belgrad (AFP) – In Serbien haben die regierenden Sozialisten die absolute Mehrheit im neuen Parlament klar verfehlt. Nach Auszählung von 28 der 29 Stimmbezirke erhält die Partei des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević nur noch 98 der 250 Sitze, wie die Wahlkommission gestern erklärte. Die Radikale Partei (SRS) des rechtsextremen ehemaligen Milizführers Vojislav Šešelj kommt demnach auf 80 Sitze. Dritte Kraft mit 45 Sitzen wird die oppositionelle Serbische Erneuerungsbewegung (SPO) des Schriftstellers und ehemaligen Dissidenten Vuk Drašković. Zwölf Sitze gehen an kleinere Parteien. Im Wahlbezirk von Pec in der südlich gelegenen Kosovo-Region stand das Wahlergebnis noch nicht fest. Dort sollten die restlichen 14 Sitze vergeben werden. Auch der Präsidentschaftskandidat der sozialistischen SPS, Zoran Lilić, konnte sich ersten inoffiziellen Ergebnissen vom Montag zufolge nicht im ersten Anlauf durchsetzen. Er muß sich am 5. Oktober in einer Stichwahl seinem Hauptrivalen Šešelj stellen. Im bisherigen Parlament hatte die Koalition von SPS und zwei kleineren Bündnispartnern über die absolute Mehrheit verfügt. Kommentar Seite 10

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