: Millionengrab Karree
■ Seit 1974 kostet der Betonklotz den Senat nur Geld
Charlottenburg. Das Ku'damm- Karree ist eines der Millionengräber der 70er Jahre. Der Senat mußte das Grundstück 1974 für 24 Millionen kaufen und per Erbbaurecht der Kurfürstendamm-Karree GmbH & Co KG der Architektin Kressmann-Zschach zur Verfügung stellen, da sonst das Geld zum Weiterbau gefehlt hätte.
Aber vor allem die nach innen gelegenen Läden in dem häßlichen Betonblock ließen sich schwer vermieten, so daß 1978 die nächste Runde anstand: Der Berliner Senat verzichtete auf 13 Millionen Mark an Erbbauzinsen. Bis 1983 blieben weitere 27 Millionen offen, die der Senat ebenfalls abschrieb. 1984 verzichtete er in einer weiteren Vereinbarung auf künftige Erbbauzinsen bis ins Jahr 2034, dies allerdings nur, falls sich die GmbH ansonsten überschulden würde.
Dies hätte einen Ausfall von 160 Millionen Mark bedeutet. Gleichzeitig sollte die GmbH im Verein mit der Hauptgläubigerin, der Westdeutschen Landesbank, das Gebäude endlich sanieren. Das aber ist bis heute nicht geschehen. esch
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