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Milli Görüs-Gründer in DuisburgSchlichtes Weltbild

Necmettin Erbakan ruft in Duisburg die Massen zusammen und wettert gegen den Westen. Seine Anhänger sind aus ganz Europa angereist und verehren ihn für seine Parolen.

Möchte das Osmanische Reich wieder auferstehen lassen: Necmettin Erbakan (Mitte) redete fast zwei Stunden. Bild: Pascal Beucker

DUISBURG taz | Der Beifall ist ohrenbetäubend, als Necmettin Erbakan um kurz nach 12 Uhr die Bühne betritt. "Mücahid Erbakan", tönt es in der Duisburger Mercatorhalle aus tausenden Kehlen, was sich in etwa mit "Anführer Erbakan" übersetzen lässt. Der frühere türkische Ministerpräsident wirkt sehr gebrechlich. Das Gehen fällt dem 83-Jährigen schwer. Es könnte der letzte Auftritt des islamistischen Politikers in Deutschland sein.

Vor der Halle stehen unzählige Reisebusse. Aus ganz Europa sind die Anhänger Erbakans an diesem Sonntag nach Duisburg gekommen. Sie wollen mit dem Greis, eine Art Jean-Marie Le Pen des türkischen Islamismus, das 40-jährige Jubiläum der von ihm in der Türkei gegründeten Milli-Görüs-Bewegung feiern. Im Foyer haben sich riesige Schlangen gebildet. Akribisch wird jeder abgetastet, der in den großen Veranstaltungsraum möchte. Im Saal herrscht strikte Geschlechtertrennung. Der Innenraum ist den Männern vorbehalten. Die Frauen - ausnahmslos mit Kopftuch, einige im Tschador - sitzen hoch oben auf der Empore.

Mit Erbakan auf dem Podium sitzt die Führung der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG). Die Organisation, der bis heute das Kainsmal "Beobachtung durch den Verfassungsschutz" anhängt, gilt als die größte Interessenvertretung der im europäischen Ausland lebenden Türken. Nach eigenen Angaben gehören der IGMG 87.000 Mitglieder an, die in 514 Gemeinden in Europa organisiert sind, 323 soll es in der Bundesrepublik geben. Der Verfassungsschutz spricht von 29.000 Mitgliedern.

Fast zwei Stunden redet Erbakan, der in den Fünfzigerjahren an der Technischen Hochschule Aachen studiert hat. Er wettert gegen den Westen und dessen "rassistischen Imperialismus" und beschwört die gute alte Zeit des Osmanischen Reichs, die er gerne wiederauferstehen lassen würde. Der Kommunismus habe ausgedient, der Kapitalismus sei in der Krise, beide unterdrückten die Menschheit. Milli Görüs arbeite "für die Erlösung der ganzen Menschheit", verkündet er.

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Es gebe nur zwei Kategorien von Menschen: die Milli-Görüsler, die für Gerechtigkeit einträten - und die anderen, die das nicht täten. Es ist ein einfaches, schlichtes Weltbild, das Erbakan vermittelt. Die Führungsspitze der IGMG schaut verkniffen.

1971 in Braunschweig auf Anweisung Erbakans unter dem Namen Türkische Union Deutschland e. V. gegründet, trägt die IGMG nach einigen Transformationen und Umbenennungen seit 1994 ihren heutigen Namen. Der Begriff milli görüs (religiöse nationale Weltsicht) geht auf ein 1973 veröffentlichtes gleichnamiges Buch Erbakans zurück, in dem er seine Strategie zur Errichtung einer islamischen Republik in der Türkei darlegt.

Seit einigen Jahren bemüht sich die IGMG, eine größere Eigenständigkeit von der türkischen Milli-Görüs-Bewegung zu erreichen. Doch heute ist davon nichts zu erkennen. "Wir müssen Rücksicht nehmen auf unsere älteren Mitglieder", sagt ein junger Funktionär hinter vorgehaltener Hand. Die IGMG sei eben kein homogener Verband. Also macht die Verbandsspitze gute Miene zum bösen Spiel. Denn es ist offenkundig: Trotz aller Modernisierungsbemühungen verehren viele IGMG-Anhänger bis heute Erbakan abgöttisch.

***

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38 Kommentare

 / 
  • BR
    Bruno Reisdorff

    Als „aus Duisburger Ferne angesprochener“ Kölner habe ich mich seit dem 17. April 2010 dafür interessiert, mit welcher ART Veranstaltung im stadtoffiziell „geistig-kulturelles URBAN-HERZ“ und „Luxusliner“ genannten Duisburger CityPalais zu rechnen ist. Nachdem diese »geistig-kulturelle« CityPalais-Veranstaltung „abgehalten“ war, fiel mir nach längerer Suche auf, dass offenbar nur ein einziger „forum.derWesten-User“ in den „großen“ Ruhrgebiet-Regionalblättern das Thema ISLAMISTISCHE VERANSTALTUNG IM DUISBURGER CityPALAIS auffällig „einsam vertrat“ - bezeichnenderweise mithilfe eines Textauszuges aus dem taz-Artikel SCHLICHTES WELTBILD und einer Link zu diesem Artikel. (Gestern habe ich deshalb eine Spende überwiesen - für unabhängigen Journalismus: taz-Konto 39316106 | BLZ: 10010010.)

     

    Ich frage mich „schon länger“, welche Voraussetzungen von „geistig-kulturell »anrührender« HERZ-SEITE“ gegeben sein müssen, um „kultigen Erlösungsfiguren“, die der fragenscheu-folgsamen „Menschheit“ unaufhörlich das anschaulich dargestellte BLAUE VOM HIMMEL versprechen, solche »gezielt abgeschirmte Auftritts-Gelegenheiten« zu verschaffen.

  • O
    ole

    @skadorasch

     

    Ich bin weder PI-Leser noch Antisemit. Und wäre ich PI-Leser, würde Sie das auch nichts angehen.

    Ich lese viele Zeitschriften und Online-Magazine und bin durchaus in der Lage, die entsprechenden Inhalte differenziert zu betrachten. Ich kann mir schon mein eigenes Weltbild machen und lasse mir doch nicht von Salon-Linken wie Ihnen vorschreiben, was ich zu lesen habe.

    Das scheint mein Vorteil Ihnen gegenüber. Allerdings scheinen Sie ja mit PI vertraut, oder?

     

    Ich haben den Begriff auch nicht im Zusammenhang mit einer religiösen Gruppe gebrauch. Denn Milli Görüs ist keine religiöse Gruppe sondern ein Verein, dessen Gründer nationalistisches Großmachtsdenken mit ultra-orthodoxem Islamverständnis verbindet und mit diesen populistischen Parolen auf Mitgliederfang geht.

  • B
    bob

    Stellt Euch vor, Tausende Rechtsextremisten treffen sich in Duisburg und keiner der deutschen linken Gutmenschen geht hin.

     

    Warum fragt man sich?

     

    Richtig! Es sind die "guten", die türkischen Rechtsextremisten.

     

    Willkommen, in der schönen, neuen Welt.

  • C
    claudia

    >>Na und,Hauptsache unsere Renten sind sicher...

  • N
    Natalka

    Wo bleibt der Aufschrei der Empörung seitens den Linken und Grünen, wenn es um deutsche Islamkritiker geht, dann sind sie ganz vorne, wenn es aber um Tausende türkische Rechtsextremisten geht, die sich hier eingenistet haben, dann bleiben sie merkwürdig still.

     

    Ist Milli Görüs die gute Rechtsextreme, oder wie soll man sich das Schweigen der linken Lämmer erklären?

  • S
    skadorasch

    @Ole

    Rattenfänger???

    Dieselben Metaphern gab und gibt es immer noch von Antisemiten!

     

    Das die taz derlei Ausdrücke, in Verbindung zu einer bestimmten religiösen Gruppe, hier nicht zensiert, ist eine Frechheit.

     

    Nun wird in der Taz schon für die PI-Leser Artikel veröffentlicht, hauptsache viele Kommentare und Klicks!

     

    ...pfui...

  • N
    naund

    Na und,Hauptsache unsere Renten sind sicher...

  • K
    Konstantin

    Es ist unfassbar, da rufen die Grünen, Linken, SPD, Gewerkschaften, Antifa, Kirchen zu einer Megademo wegen 100 Islamkritiker auf und hier versammeln sich Tausende Rechtsextreme und die Linken, Grünen, Gewerkschaften, Antifa, Kirchen schweigen und die Rechtsextreme bekommt den grössten Saal, den die Stadt Bochum anzubieten hat.

     

    Ich kann das nicht fassen, was ist los in Duisburg?

  • R
    rauhfuß

    Zunächst mal vorsicht, dass man jetzt nicht alle TürkInnen und Türkischstämmigen über einen Kamm schert. Viele haben mit mili görüs wahrscheinlich so viel zu tun wie die/der Durchschnittsdeutsche mit der NPD.

    Ich frage mich allerdings auch, wo der Protest gegen diesen faschistischen und sexistischen Verein geblieben ist, nicht nur von Antifa, sondern oder gerade von (türkischen) Frauenorganisationen.

  • O
    ole

    [...]"Er wettert gegen den Westen und dessen "rassistischen Imperialismus" und beschwört die gute alte Zeit des Osmanischen Reichs, die er gerne wiederauferstehen lassen würde"

     

    Der war gut.

    Was wäre das Osmanische Reich ohne Rassismus, Imperialismus und Früh-Kolonialismus et cetra.

     

    Was er nun wirklich will scheint doch eher fraglich. Alles ein bischen verwirrend. Früher propagierte Erbakan mal eine islamische Republik Türkei, heute ein neues Osmanisches Reich?

    Aber als Rattenfänger für viele in Europa verstreute Türken, die offentsichtlich auf der Suche nach Heimat und nationaler Indentität sind, die ihre Religion mißachtet sehen funktioniert er noch recht gut.

    Allerdings: Die arabisch-islamische Welt in ihrer Gesamtheit jedenfalls hat wohl kaum auf ein neues, osmanisches Kalifat gewartet.

  • F
    friedrichii

    Ich verstehe nicht, daß sich manche Leute hier überhaupt noch wundern.

    Es ist doch nicht nur Erbakan, der sich hier - er allerdings immer noch deutlich - dermaßen äußert.

     

    In der Türkei ist diese Denke längst mehrheitsfähig - siehe AKP. Erdogan kommt doch von Erbakan. Und der jetzige Staatspräsident GÜL hat in seiner Eigenschaft als Außenminister die Zusammenarbeit von Milli Görüs und DITIB befohlen und auf diese Weise die Milli Görüs prakisch zu einer staatlichen Instituition erhoben.

     

    Passend dazu wurde im letzten Jahr einem türkischen Hardlinerfaschisten, der sogar im Verdacht eigenhändig verübter Morde stand, ein Staatsbegräbnis bereitet, unter Beteiligung der gesamten Führungsspitze. Die Grabrede als Imam hielt der Leiter der Religionsbehörde (Diyanet).

     

    Aber solches zu berichten, ist dann ja "islamophil" - übrigens ein Kampfbegriff, ursprünglich von Islamisten unter Khomeini erfunden, um Andersgläubige zu diskriminieren.

  • AD
    Andreas Dd

    Na danke, da fordern alle mehr Geld für den Kampf gegen Rechts und dermeil macht sich hier, von Intergrationsbeauftragten verhätschelt, eine als Religion und Nationale Bewegung getarnte Totalitäre und Faschistoide Bewegung breit und baut mit staatlicher unterstützung ihre Indoktrinationszentren.

     

    Super, merkt hier keiner was ? Wo ist die Antifa, der Aufschrei der engagierten Bürger, wo ist Claudia Roth und verbalisiert ihre Betroffenheit ?

     

    Verkehrte Welt, aber wirklich. das wird noch dauern bis die Masse der Politikwer und Verwaltungbeamten inklusive der ach so kritischen Linken aufwacht.

     

    mein Tipp: Informieren und den Koran lesen. Sich mit türkischer Geschichte und der politischen Geschichte des Islam beschäftigen, die Hadithen studieren und mal ein paar Äußerungen aktueller türkischer Politiker ernst nehmen.

     

    Hinterher heißt es wieder: wir haben nichts gewusst. Aber das kennen wir ja schon.

     

    In Holland ist es sogar verboten die Wahrheit zu sagen, siehe Geerd Wilders.

  • C
    claudia

    @Agnostiker:

    >>Marx, Horkheimer, Adorno, Engels, Feuerbach ... werden sich wohl im Grab herumdrehen.>...keiner hat bush als christianist, oder halt gegenstück zu islamisten, in der christlichen welt dargstellt.

  • S
    schelve

    Na nu, was ist denn los? Ein Nationalist, der die dem eigenen Großreich nachtrauert, hält in einer deutschen Großstadt eine Rede und wird dafür bejubelt. Heute, 2010. Und niemand stört sich dran? Ja wo sind wir denn hingegekommen? Ist es wieder so weit? Haben wir denn gar nichts aus der Geschichte gelernt? Wo sind nur all die Lichterketten-Händchenhalter, wo sind all die Arsch-hoch-Krieger? Ach so, es geht nicht um deutsche Neonazis, sondern um türkische Chauvies! Na das ist ja was völlig anderes!!! Das ist natürlich keine menschenverachtende Denke, denn sowas ist ja nur bei Deutschen abzulehnen. Und wo ist eigentlich der Aufschrei der Anständigen aus der türkischen Comunity und aller anderen? Was für eine Doppelmoral! Na da fühle ich mich aber kulturell bereichert. Danke.

  • GN
    Geht's noch??

    Nazis raus: Das gilt natürlich auch für Türkennazis!Oder etwa nicht?

     

    Vllt. sollte man Claudia Roth mal stecken, dass es in der Türkei nicht nur Sonne, Mond und Sterne gibt, sondern auch waschechte Nazis.

  • D
    DenkSchlächter

    Ein „Schliches Weltbild“ könnte vereinfacht auf viele Gruppierungen und Organisationen anwenden: auf Pazifisten, die seit Jahrhunderten schon, ohne Waffen erfolgreich das Böse, insbesondere den Krieg, in der Welt abschaffen, bis hin zu Faschisten/Nazis, die alles Elend durch Fremde, besonders Juden und „Kanacken“ sowie Kommunisten, Sozialisten und wirklich Liberale schieben und schließlich, nicht endlich, auch diesen Islamisten, die alles Westliche verteufeln, aber allzugern aus dem Elend ihrer Unterentwicklung dorthin fliehen.

    Letztere sind nicht die Aishe und der Ali, die friedlich und fleißig, häufig auch sehr mühsam ihren- und den Lebensunterhalt für ihre Kinder verdienen.

    Sie haben – und das wird offen verlautbart – ganz andere Ziele. Wenn man dem Westen Kampf ansagt, geht das weit über Glaubens- und Meinungsfreiheit hinaus. Für diese Betätigung sollten wir ihnen weder physisch noch mental Raum geben.

  • Z
    ZardoZ

    Dieser Staat läßt wirklich keine Gelegenheit aus sich lächerlich zu machen. Früher hätte ich darüber den Kopf geschüttelt. Heute hasse ich den deutschen Staat dafür. Die eigenen demokratischen Werte die ja nicht gerade ohne Blutvergießen etabliert wurden, sind dem deutschen Staat und seinem Führungspersonal nichts mehr wert. Sie haben keinerlei Bedeutung mehr. Wichtig ist nur noch das die Wirtschaft rund läuft und das dumme deutsche Volk die Fresse hält. Das erinnert mich alles fatal an die DDR.

  • E
    Eddie

    Volker Vonssen: Wieso blaffen Sie den Islam im Plural der Könige an?

  • 3
    3,14

    Tausende Rechtsextremisten haben sich in Duisburg zusammen getroffen, um ihren Führer zu bejubeln. Aber statt gewaltiger Gegendemonstrationen, die sonst bei jeder "rechtspopulistischen" Demo zusammengetrommelt werden, herrschte bei Linken und Grünen, bei Gewerkschaften und Kirchen das große Schweigen. Die Stadt Duisburg und ihr OB Adolf Sauerland, sonst im Kampf gegen Rechts ganz vorn dabei, stellten den Verfassungsfeinden sogar die größte Halle der Stadt zu Verfügung.

  • B
    Bowman2061

    Wo einem (vor Erstaunen oder Entsetzen) die Worte fehlen soll man Klügere sprechen lassen.

     

    ZITAT:

    Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist harby, d. h. der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen. In diesem Sinne waren die Seeräuberschiffe der Berberstaaten die heilige Flotte des Islam.

     

    (Marx-Engels-Werke, Band 10, S. 170).

  • VV
    Volker Vonssen

    Keinen Fußbreit den Islam- Faschos! Tobt Euch woanders raus, ich will Euch nicht mehr sehen!

  • WS
    Waltraud Sommer

    Rechtsradikalismus ist ideologischer Totalitarismus, wie er von Herrn Beucker hier exemplarisch dargestellt wird.

     

    Noch schlimmer ist der Rassismus, den, wie es scheint, soeben ein Schweizer Gericht als erlaubt hinstellt:

     

    http://www.polizeibericht.ch/ger_details_26222/Basel_ganze_Schweiz_Alle_Menschen_die_nicht_an_Allah_glauben_niedriger_als_ein_Tier_-_Erlaubte_Iman-Aeusserung_kein_Straftatbestand_gemaess_Antirassimusgesetz_u.html

     

    Allmählich bekommt frau/man wirklich Angst vor religionsfaschistischen Umtrieben.

  • I
    IGast2

    @Martin

    Na wunderbar. Und warum regt sich kein Wort des Protests gegen diesen "welterlösenden" Islamfaschistendreck?

    Wo ist die "Antifa"?

    Wo ist "die Linke"?

     

     

    Kann Dir sagen, weil die Musel der Antifa und den Linken mal so richtig den Arschen aufreißen würden!

     

    Ganz multikultuerell bereichert!

  • K
    Klaus

    Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, wie die beiden Autoren "hoko" und "Gast" darauf schließen können, dass der Artikel islamophob sein soll. Kann es islamophob sein, wenn wahrheitsgetreu über eine islamische/türkische Veranstaltung berichtet wird? In den Augen einiger Leute ist es offensichtlich bereits islamophob überhaupt ein islamisches Thema anzuschneiden.

  • C
    Chrischan74

    Lieber Gast,

     

    nicht die geschriebenen Artikel schüren "islamophobe" Vorurteile, sondern die Menschen und Veranstaltungen, über die diese Artikel berichten.

     

    Und es war auch nicht das Wirtschaftssystem, welches nichts taugt, sondern es sind die Menschen, die (zur Zeit und leider) an der Spitze dieses Systems stehen.

  • A
    Agnostiker

    Die neueste Denkfigur der intellektuell etwas schlicheteren 'Linken' scheint "Religiöse Diversizität" zu sein, mit der aber auch jeder religiöse Blödsinn bis Schadsinn gerechtfertigt wird. Ein neuer 'linker' Gegenausklärungs-Kampfbegriff neben u.a. Politischer Korrektheit?

     

    Ach Aufklärung, warum hast du die 'Linke' denn nur verlassen? Marx, Horkheimer, Adorno, Engels, Feuerbach ... werden sich wohl im Grab herumdrehen.

  • G
    Gast

    Ja Herr Prof. Dr. Erbakan hat gestern fast zwei Stunden geredet. Aber von hetze so wie es hier im Artikel beschrieben wird kann nicht die Rede sein!

    Der Westen hat doch zuletzt durch die Weltwirtschaftskrise 09 zumindest bemerkr, das das so gelobte Wirtschaftssystem nichts taugt!

    Ists nun eine Bedrohung für den Westen und die Christen, wenn Erbakan sagt das sich was ändern muss? Wohl kaum!

    Eine einseitige Berichtserstattung sind wir ja gewohnt wenns um Muslime und die IGMG geht. Allerdings sollten die Medien endlich einsehen das dies nur zur Islamophobie führt, oder sollen wir nun annehmen das dies ihre Absicht ist?!

    Beste Grüße

  • A
    aso

    @ hoko:

    „der Artikel ist anti-islamisch und islamophob...“:

     

    Könnten Sie für diese Behauptung mal die entsprechenden Textpassagen zitieren?

     

    Der Text beschreibt z.B. Passagen aus seiner Rede:

     

    Erbakan „...wettert gegen den Westen und dessen "rassistischen Imperialismus" und beschwört die gute alte Zeit

    des Osmanischen Reichs, die er gerne wiederauferstehen lassen würde...Es gebe nur zwei Kategorien von Menschen:

    die Milli-Görüsler, die für Gerechtigkeit einträten - und die anderen, die das nicht täten...“

     

    Um es mal soft zu formulieren sind diese Aussagen Anti-Westlich und entsprechen einer Kuffār-Phobie. Der Westler soll was genau jetzt „als Ressource und Chance erfahren“?

     

    @ Gunter:

    „...Und warum werden solche verfassungsfeindlichen Kundgebungen nicht verboten ?..“:

     

     

    In der Türkei wurde Erbakan bereits verhaftet und mehrfach wegen Volksverhetzung mit Politikverbot bestraft.

     

    In D werden seine Äußerungen von der Meinungsfreiheit geschützt:

     

    „...Bei der Generalversammlung der „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş“ im April 2001 deutete Erbakan

    eine Islamisierung Europas durch muslimische Einwanderung an. Der Verfassungsschutzbericht zitiert ihn mit den Worten:

    „Die Europäer glauben, dass die Muslime nur zum Geldverdienen nach Europa gekommen sind. Aber Allah hat einen anderen Plan.“...(Wiki)“

  • G
    Gunter

    Das uns die Muselmanen an die Gurgel wollen, haben sie mal wieder unmissverständlich gezeigt. Und warum werden solche verfassungsfeindlichen Kundgebungen nicht verboten ?

  • H
    hoko

    der Artikel ist anti-islamisch und islamophob, denn er schürt die Vorurteile gegen die Muslime im allgemeinen und Milli Görüs im besonderen. Religiöse Diversität muss als Ressource und Chance erfahren werden.

  • M
    Martin

    Na wunderbar. Und warum regt sich kein Wort des Protests gegen diesen "welterlösenden" Islamfaschistendreck?

    Wo ist die "Antifa"?

    Wo ist "die Linke"?

     

    Ach. Vergessen. Steht ja "Anti-Imperallalla" dran und ist gegen Amis und Israel. Muß ja was Gutes sein.

  • SM
    Sascha M.

    So, da wurde also strikt nach Männern und Frauen getrennt und die Frauen hatten nichtmals die Option geschlechtlich durchmischt an der Veranstaltung teilzunehmen.

    Da frage ich mich, ob dies überhaupt so rechtlich zulässig ist?!

    Jedenfalls zeigt und offenbart es mir, warum die MG zu Recht überwacht wird.

    Und auch die Anprangerung des bösen Westen, dessen freiheitlich Werte man aber gerne nutzt um sich hier zu etablieren, sollte zeigen wohin die Reise mit einer solchen Gemeinschaft wie der MG geht. Ein Weg, der mir mehr als nur Bauchschmerzen und Unbehagen bereitet

  • 21
    20.Juli 1944

    Das "Wunder von Marxloh" ist verblichen. Nun kommt zum Vorschein, was Kritiker von Anfang an sagten: Milli Görrus ist eine extremistische Vereinigung.

     

    Was machen diese Menschen in Europa, im Westen, wenn sie ihn doch total ablehnen? Warum kommen sie?

     

    Nach der Rede Erdogans in Köln, nun die Rede von Erbakan. Ich ziehe für mich den Schluss, das sie nur kommen, um uns zu kolonalisieren,zu eleminieren.

     

    Wie Ajub Köhler schon vor langer Zeit sagte: „Das islamische Recht – Scharia – ist ein integraler Bestandteil des Islam und ein konstituierendes Element der Gemeinschaft der Muslime“ und "Islam und Demokratie sind nicht vereinbar."

     

    Warum aktzeptieren wir die Aussagen der Muslime nicht, und handeln entsprechend? Europa ist und muss eine Demokratie bleiben!

  • M
    Maria

    Faschisten raus!

     

    Milli Görus hat nicht gerade wenig Drech am Stecken

  • D
    Demokrat

    Herr Erbakan, ich möchte nicht von Ihnen und Ihren Anhängern erlöst werden!

     

    Erschreckend!

    Wieso gibt es keinen Widerstand, gegen solch eine Riesenveranstaltung, die eine Platform bietet für solch absurde und verbohrte Forderungen?

     

    Geht es nur mir so?

  • J
    J.Korte

    Mit Verlaub, aber dafür dass der Mann zwei Stunden geredet hat ist der Artikel ganz schön arm an Information darüber, was er denn nun genau gesagt hat. "Milli Görüs gut, alle anderen böse", ok. Aber gab es denn konkrete Handlungsaufforderungen an die Mitglieder, konkretere Verweise auf die Situation in Deutschland oder ähnliches, was für die deutsche Öffentlichkeit interessant sein könnte? Gerade jetzt, wo Schiffauer ein neues Buch über Milli Görus herausgebracht und der Innenminister sich mit bestimmten Akteuren aus ihren Reihen überworfen hat wäre das wirklich interessant zu wissen.

  • O
    Othe

    Lieber Herr Beucker, in einem Ihrer letzten Artikel titelten Sie noch polemisch „Islamhasser in der Minderheit“. In diesem Artikel beschreiben Sie dankenswerter Weise selber, warum es in Deutschland Sinn macht, vor einem türkischen Nationalismus/Islamismus die Augen nicht zu verschließen. Es wäre hilfreich, wenn Sie künftig nicht alle Menschen, die z.B. dem Islam kritisch gegenüber stehen, als Rechte zu bezeichnen. Vielleicht haben Sie nach dem Besuch der Veranstaltung der Milli Görüs selber gemerkt, dass das nichts mit Multikulti zu tun hat, sondern eine Versammlung darstellte, die sich ganz offen gegen unsere Grundwerte richtet.

  • JS
    Jack Stern

    na und mich störz es er nicht. jeder darf handeln und denken wie er will. bush hat die welt auch in zwei kategorien geteilt dir mit ihm sind und die gegen ihn, deutschland war unvermeindlich mit ihm. keiner hat bush als christianist, oder halt gegenstück zu islamisten, in der christlichen welt dargstellt. ich sehe einen eifer in dere deutschen gesellschaft die mich beunruhigt. immer mehr versteht man unter integriert auf linientreue gebracht. der aus druck induviduel in unserer gesellschaft kommt aber durch die freiheit selbst zu entscheiden und nicht ob wir dem politiker oder einem journalisten gefallen mit unserer handlung.