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Militante Zusammenstöße in Algier

Algier/Paris (dpa) — Nach zahlreichen Verhaftungen von Führern der Islamischen Heilsfront (FIS) kam es gestern in Algier erstmals zu Zusammenstößen der Polizei mit muslimischen Demonstranten. Der französische Rundfunk berichtete, etwa 300 Jugendliche hätten die Verhaftung zweier Imame im Vorort Bach Djarrah zu verhindern versucht. Das örtliche Büro der früheren Einheitspartei Nationale Befreiungsfront (FLN) sei verwüstet worden. Die Polizei habe die Menge mit Schüssen auseinandergetrieben. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Vorgestern wurde der für Außenpolitik zuständige FIS-Funktionär Rabah Kebir verhaftet, nachdem er an die Bevölkerung appelliert hatte, das regierende Hohe Staatskomitee nicht anzuerkennen. In der FIS hatte Kebir für einen Dialog mit den neuen Machthabern plädiert. Mit ihm wurden fünf regionale FIS-Funktionäre sowie mehrere parteinahe Journalisten verhaftet. Bislang ist noch unklar, ob die Islamische Heilsfront (FIS) für Donnerstag einen Parteitag einberufen hat.

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