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Militante Bauernproteste in Frankreich gegen Billigimporte

Paris (afp) - In ganz Frankreich haben am Mittwoch bisher beispiellose Protestaktionen der Viehzüchter gegen den Verfall der Erzeugerpreise für Fleisch und die vor allem aus der DDR kommenden Billigimporte stattgefunden. Bei der „Operation Kommando“ kam es zu zahlreichen gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen es auf seiten der Polizei und der Demonstranten Verletzte gab. Im Elsaß blockierten Bauern die Straßburger Europabrücke und zahlreiche andere Grenzübergänge, an denen der Verkehr von der Bundesrepublik nach Frankreich aufgehalten wurde. Die Polizei ging an zahlreichen Orten mit Wasserwerfern, Tränengas und Knüppeln gegen die demonstrierenden Bauern vor, die zum Teil mit Steinen warfen und die Reifen von Autos aufstachen, die trotz Straßenblockaden weiterfahren wollten. Bis zum frühen Nachmittag gab es in einigen Städten auf beiden Seiten Verletzte. Die Hochgeschwindigkeitszüge TGV zwischen Paris und dem Südosten wurden durch Strohballen auf den Schienen schwer behindert. Mist und Fleisch wurden tonnenweise auf die Straßen gekippt und Viehtransporter aus dem Ausland aufgehalten.

Die Bauern, die schon seit zwei Wochen täglich mit spektakulären Aktionen protestieren, fordern von der Regierung Dürreentschädigung, Maßnahmen zur Preisstützung, direkte Beihilfen, den Aufschub für Sozial- und Steuerabgaben und eine Senkung der Futtermittelpreise.

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