Militärputsch in Chile : Der lange Schatten der Diktatur
Im September vor 50 Jahren wurde in Chile die Regierung Allendes mit Hilfe der CIA durch die Militärs gestürzt. Die taz Panter Stiftung erinnert daran.
taz Panter Stiftung, 23.05.2023 | Santiago de Chile, am 11. September 1973: Als die Putschisten zum Sturm auf den Regierungspalast ansetzen, befahl Salvador Allende die Kapitulation. Der Arzt und Präsident der Republik Chile zog sich in den Saal der Unabhängigkeit zurück und erschoss sich. Schon vor den Wahlen, die Allende gewann, hatte der US-Auslandsgeheimdienst CIA mit Millionen von US-Dollars rechte Parteien, Organisationen und Massenmedien in Chile unterstützt und damit den Weg für den Militärputsch geebnet. Die Junta ließ anschließend mehr als 3.000 Linke ermorden.
Wer wie ich in den 1960er und 1970er Jahren begonnen hatte, für eine gerechtere Welt zu kämpfen, für den war der Militärputsch in Chile ein Schock. Er zeigte, dass die kapitalistische Elite ein Volk, das auf einem friedlichen, demokratischen Weg eine sozialistische Gesellschaft schaffen will, notfalls mit Waffengewalt stoppt.
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg Stiftung wird die Panter Stiftung am 8. September eine achtseitige Chile-Beilage in der taz veröffentlichen, und abends ab 19 Uhr wird es eine öffentliche Veranstaltung zur Aufarbeitung der Ereignisse vor 50 Jahren geben.
Warum schreibe ich Ihnen das? Weil der brutale Putsch in Chile nicht in Vergessenheit geraten darf. Und weil die taz Panter Stiftung fünfzig Jahre danach etwas dafür tun will, an ihn zu erinnern: Zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung wollen wir eine Chile-Beilage in der taz veröffentlichen und eine öffentliche Veranstaltung organisieren, die zusammen Licht auf die langen Schatten der Diktatur werfen, die Rolle des „Freien Westens“ beleuchten und die Wirkungen des Putsches auf das Chile von heute herausarbeiten.
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