Militäroffensive im Irak: Armee startet Sturm auf IS-Hochburg
Die irakischen Streitkräfte dringen nach eigenen Angaben ins Stadtzentrum von Falludscha vor. Der Islamische Staat hatte die Stadt vor mehr als zwei Jahren eingenommen.

Gefechte mit den Dschihadisten: ein Soldat der irakischen Armee am Sonntag nahe Falludscha Foto: reuters
BAGDAD rtr | Das irakische Militär hat nach offiziellen Angaben den Sturm auf die IS-Hochburg Falludscha begonnen. Die Armee habe den entsprechenden Einsatz am Montag eingeleitet, sagte ein Offizier unweit der Front. Eigenen Angaben zufolge rückt sie bereits in Richtung des Stadtzentrums vor. Vier wichtige Gebiete rund um die Stadt seien bereits von der Herrschaft der Terrormiliz Islamischer Staat befreit worden, sagte ein Sprecher. Zudem seien am Montag einige Dörfer rund um die Stadt eingenommen worden.
Die irakische Armee hat die Offensive zur Rückeroberung von Falludscha vor einer Woche eingeleitet. Unterstützt wird sie von schiitischen Milizen. Falludscha ist komplett vom Militär eingekesselt. Der schiitische Milizenanführer Hadi al-Amiri sagte am Freitag, es werde nur noch „Tage, nicht Wochen“ dauern, bis die endgültige Schlacht um Falludscha beginne.
Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hatte Falludscha im Januar 2014 eingenommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen hindert sie etwa 50.000 Zivilisten daran, die Stadt zu verlassen. Diejenigen, denen dennoch die Flucht gelang, berichteten nach UN-Angaben, dass einige Menschen in Falludscha bereits verhungert seien.
Mehr als 20 Tote in Bagdad
Unterdessen sind bei einer Anschlagsserie in Bagdad am Montag mehr als 20 Menschen getötet und etwa 50 weitere verletzt worden. Nach Angaben aus Polizei und Krankenhäusern detonierten insgesamt drei Sprengsätze.
Im schiitischen Stadtbezirk Schaab wurden demnach zwölf Menschen durch eine Autobombe getötet. Sieben weitere kamen ebenfalls durch einen in einem Wagen deponierten Sprengsatz in dem sunnitischen Vorort Tarmija um. Im schiitischen Bezirk Sadr City starben zwei Menschen durch eine auf einem Motorrad befestigte Bombe.
Wer hinter den Taten stand, war zunächst unklar. Zuletzt hatte der IS die Verantwortung für zahlreiche Attentate in und um die irakische Hauptstadt übernommen, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden.
Leser*innenkommentare
571 (Profil gelöscht)
Gast
Die zu erwartenden Kollateralschäden sind scheint's eher Nebensache.
Gion
Und jetzt wieder in GROSSAUFNAHME:
Die Firmen-Logos auf den Waffen BEIDER Gefechtsparteien. Mit Adressen, Mailadressen und Telefonnummern der leitenden Firmen-Manager...
Ergänzend alles über die Lobbyisten in den Parlamenten! Auch deren Religions- und Parteizugehörigkeiten. Und Gehaltsstreifen.
Gion
Krieg - das große Geschäft. Oder warum die Ford-Zentrale in Köln "bomben-abweisend" war:
http://www.spiegel.de/einestages/henry-ford-und-die-nazis-a-947358.html