: Mieter für Schiller
■ Regisseur Einar Schleef will Schiller Theater für „Faust“-Premiere mieten
Regisseur Einar Schleef überlegt, für seine ursprünglich im Oktober geplante Premiere von Goethes „Faust“ das dann bereits geschlossene Schiller Theater zu mieten. Auf einer Personalversammlung gestern im Haus der Kulturen der Welt richtete er eine entsprechende Frage an Kultursenator Ulrich Roloff-Momin (parteilos). Einschließlich Personalkosten könne er das Haus durchaus mieten, so der Kultursenator zu diesem Ansinnen.
Das Parlament habe beschlossen, das Theater mit „sofortiger Wirkung“ zu schließen. Ein Aufschub bis nach dem 2. Oktober – der Premiere von „Weißalles und Dickedumm“ von Coline Serreau in der Regie von Benno Besson – sei unmöglich. „Dann würden wir uns von diesem Parlamentsbeschluß verabschieden.“ Schleef hatte den ganzen Sommer über mit einem Ensemble von 30 Darstellern, darunter Marianne Hoppe und Bernhard Minetti, geprobt.
Der vom Senat mit der Abwicklung der Staatlichen Schauspielbühnen beauftragte Matthias Thilo gab auf der Versammlung Auskunft zu Fragen nach der Zukunft des Personals. Kündigungen werde es bei den BAT-Beschäftigten nicht geben. Das künstlerische Personal werde fristgemäß gekündigt. Die Mitarbeiter sollen möglichst auf die übrigen staatlichen Theater verteilt werden, bei denen es derzeit 70 unbesetzte Stellen gebe. Auch an den Ostbühnen werde ein Westlohn von 100 Prozent gezahlt. Kündigungen seien nur möglich, wenn jemand eine zumut- und vergleichbare Stelle ablehne. Wer nicht vermittelt werde, komme auf eine Überhangliste und bleibe zunächst an den ehemaligen Staatlichen Schauspielbühnen beschäftigt. dpa
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