: Miesester Aprilscherz seit Erfindung der Doppelrippunterhose-betr.: "Bye, bye. lier Tom 'Touche–, taz vom 1.4.93
betr.: „Bye, bye, lieber Tom „Touché!“, taz vom 1.4.93
Ich hoffe inständig, daß ich mit diesem Fax auf den miesesten Aprilscherz seit Erfindung der Doppelrippunterhose reagiere: Ich protestiere hiermit schärfstens gegen eine „Wahrheit“ ohne Toms Touché-Comics. [...]
Friede Onkel Toms Hütte! Sa bande dessinée doit continuer! Wolfgang Stenke,
Evessen-Hachum
Pu, Jim Avis ist ja katzenfeindlich! Ich will Tom „touché“ wiederhaben! Pohl, Oslebshausen
[...] Deutschland war doch nie gesegnet mit solchen Zeichnern. Warum wollt Ihr ihn uns vorenthalten? Es spricht nicht für Euch, daß Ihr Euch den eigentlich moralisierenden Leserbriefschreibern beugt, wo doch klar ist, daß all die, welche sich nicht schriftlich beschwerten, nichts einzuwenden hatten. Andreas von Kopp, Köln
[...] Wer den Hickhack in der taz um das „Madonna-Foto“ in Erinnerung hat, glaubt auch sofort, daß Tom mit seinen Cartoons gelegentlich die gleichen empörten Reaktionen auslöst. [...] Deshalb, lieber Tom Touché, weiter so, und zwar weiter genau so: keine taz mehr ohne Tom! Robert Kirchmayer, München
Da könnt Ihr mal sehen, wieviel blöde Leser Ihr habt. Dem Tom vorzuwerfen, seine „Comic-Beiträge seien rassistisch, sexistisch, vegetarierfeindlich, stasiverharmlosend etc.“ Erinnert mich daran, daß echter Humor, der immer etwas mit Ehrlichkeit und Liebe zu den Menschen zu tun hat und nicht mit dogmatischer Scheiße, wie immer sie auch motiviert sein mag, von den meisten Mitmenschen nicht verstanden werden kann, trotz Hochschulabschluß und „linker“ Gesinnung – vielleicht auch gerade drum. [...] Manfred Burazerovic, Essen
Wir protestieren auf das schärfste gegen Toms Rücktritt/Rausschmiß. Wo sonst können wir „rassistische, sexistische, vegetarierfeindliche, stasiverharmlosende“ Comics lesen? Tom war das Argument für die taz, wir werden demnächst ein Bild-Abo bestellen. Stephan, Bertold, Dirk, Ruth, Uta Hempel
[...] Ich werde von nun an behaupten, daß Frauen dümmer sind als Männer, Vegetarier stinken und die Erde eine Scheibe ist. Krieg' ich dann Tom Touché wieder? [...] Krischan Spielhoff,
Ringgau-Lüdersbach
[...] Der Leser ist König? Von wegen, der der am lautesten schrei(b)t! Schlechte Karten für CartoonistInnen und SatirikerInnen, denn die HüterInnen des guten Geschmacks leisten gute Arbeit. Der neue bürgerliche Zeitgeist? konkret und Titanic verbringen vor lauter Unterlassungsklagen mehr Zeit in Gerichtssälen als am Zeichentisch. [...] Andreaß Hörmann,
Frankfurt am Main
Genial gelöst: Einen der wenigen intelligenten Comic-Zeichner zu ersetzen durch hirnlos-platte und dazu noch zeichnerisch minderwertige „Moral-Cartoons“. Auf daß auch noch das letzte Lachen im Halse stecken bleibt. Alex Betzler, Berlin
[...] Dieses heftige Auflachen bei fast jeder taz-Lektüre – also ich werde es vermissen.
Aber warum gebt Ihr denn der Diktatur der Humorlosen nach? Wehrt Euch! Eure Zeitung ist doch eh voll von ausgetrockneten Analysen, Kommentaren, Berichten, dpa-Schnitzeln usw. Als ob da nicht schon genug Langeweile drin steckt, sollen jetzt auch noch die Inseln der wahrhaft lebendigen Betrachtung dieser Welt gestrichen werden. [...] Tobias
Humorlosigkeit ist ja in linken Kreisen nichts Neues, aber daß Ihr Euch dem beugt, ist doch sehr schade. Toms Cartoons waren für mich immer ein Höhepunkt der taz. Schafft lieber das unerträgliche und schauerlich zu lesende „Innen“ ab. Kai Franke, Aachen
Die Touché-Nachricht kann doch bitte nur ein Aprilscherz sein! Daß „das Deutsche zu sich“ nicht über sich selbst lachen kann, ist eh ein dringend weiter abzubauendes Mentalitätsmerkmal und kann nicht von voll im Trend liegenden Fundamentalisten unter der Leserschaft zur weiteren Konservativisierung der Zeitung beitragen dürfen, bitte, Hilfe! Wieland Speck, Berlin
[...] 1. April 1993, 7.30 Uhr, die Tochter brüllt, der Toaster streikt, doch wo bleibt Tom? Wer treibt dieses üble Spiel mit uns. Wer ist verdammt noch mal dieser Leser König? Wo wohnt der? In Bayern? Warum liest der nicht die SZ? Da steht eh viel mehr drin.
1. April 1993, 18.30 Uhr, langsam dämmerts. Sollte das Ganze nur ein Scherz gewesen sein? [...] Anne, Michael, Sarah, Vincent, Fabian und Pauli.
[...] Was nicht in den Hutschi-Kutschi-Wohnküchen-Kosmos paßt, darf auch andere nicht amüsieren. Und mir waren die Comics in der sonst oft dröge-besserwisserischen Bleiwüste ein steter Quell der Freude. Was für eine fade Welt, so fad' wie ungewürztes Tofu. Aber wenn's der Gunnnnhild nicht gefällt, ne. Herzliches Beileid an die Blattmacher: solch verklemmte, verlogene Klientel habt selbst Ihr nicht verdient. [...] Klaus Vogt, Hamburg
[...] Ihr vermiest einem Augsburger und einer Duisburgerin im Exil die einzig freudevollen zwei Minuten im grauen, zähen (Büro-)alltag. Eigentlich haben wir die taz ja eh nur wegen Tom gekauft.
In der Hoffnung, die einfallslosen Strichmännchen (oh sorry, Strichweibchen!)/Streichkätzchen ... seien nur ein übler, katzenfeindlicher, nudelverachtender, italophoner Aprilscherz, verbleibt schwer enttäuscht Katrin Wollschläger, Berlin
Nicht doch! Gebt nicht antisexistischen oder antivegetarierfeindlichen Kräften nach! Laßt treue Abonnenten nicht unnötig leiden! Keine taz mehr ohne Tom. B. Behnke, Vegetarier, Kiel
Nieder mit den spießigen, humorlosen, ach so korrekten Linksfaschisten, die sich von einer exzellenten, herrlich ironischen Comicserie gestört fühlen! Bleibt zu Hause, schließt Fenster und Türen und lest die Bibel. Joachim Hiller, Essen
Seit zirka sechs Monaten haben wir das Tages-Comic „touché“ abonniert und die unvermeidliche Anlage (taz) in Kauf genommen. Nachdem in Zukunft nur noch die Beilage erscheinen wird, ist unser Abo wohl hinfällig. M. Mary, L. Stary
[...] Wer über die Cartoons von Tom nicht lachen kann, hat ein Humorverständnis, welches mit dem von AZ-Lesern gleichzusetzen ist. Cartoons in solchen Gazetten sind sauber, harmlos, treten keinem auf die Füße, sind aber auch dementsprechend langweilig. Ich protestiere auf das allerschärfste, habe ich doch von nun an keinen Grund mehr, die taz von hinten nach vorne zu lesen! [...] Sigmund Gassner, Erlangen
[...] Sollte es die bittere Wahrheit sein, so möchten wir doch mal unsere Verwunderung darüber ausdrücken, daß die taz so viele humorlose und eingleisig denkende LeserInnen hat! Wie dem auch sei; hiermit erklären wir, „Touché“- Junkies zu sein. Schade genug, daß es sonntags keinen gibt. Monika Wiedmann,
Richard Blake, Plön
Verdammt: Mit Tom macht man keine Witze! Wenn, verdammt, das, was heute in der verdammten Wahrheit stand, die verdammte Wahrheit ist, dann können wir nur sagen: verdammt noch mal, das darf doch nicht wahr sein! Also: Ab morgen wieder Tom, hm? Ingo Dierck, Thomas E. Fischer, Kiel
Die Comics von Tom waren das Beste seit Seyfried und das Beste in der taz überhaupt! Wenn die taz so humorlos wird wie ihre LeserInnenschaft – dogmatisch, spießig, lustfeindlich, immer auf der Suche nach Opfern für ihre Frustkeulen – vergeßt sie! Mehr Tom! Mehr Mut! Hartmut Behrens, Hamburg
Das ist doch wirklich der abartigste, gemeinste und hinterhältigste Aprilscherz aller Zeiten! Pfui Deibel! Ihr seid gerade noch einmal um eine sofortige Kündigung herumgekommen. Danke Tom! Fam. Hägele, Reutlingen
[...] Tom teilt aus, nach allen Seiten, und das ist toll. Und er macht es gekonnt. Mit seinen Karikaturen fehlt uns ein Stück Freude auf die tägliche taz. Rolf Schrittenlacher, Maria Schindler, Butzbach
Echt spitze, der Carfield von Jim Avis. Gibt es ein Taschenbuch? Karl-Heinz Offenhäuser,
Caiberg
Mit Bedauern lese ich heute in der taz, daß Tom-„Touché“-Comics nicht mehr in der taz abgedruckt werden sollen. Bitte überlegen Sie sich diese Entscheidung noch einmal. Die Comics sind so liebevoll gezeichnet. Sie zeigen die Wirklichkeit, aber nehmen satirisch Stellung. Ab morgen wieder Tom „Touché“? Hoffentlich! Winfried Scharnbach, Boppard
Mit dem ersten Blick in die heutige taz stellte ich glücklicherweise fest, daß es sich bei Eurer Ankündigung, die Comics von Tom würden wegen LeserInnenprotesten abgesetzt, um einen Aprilscherz gehandelt hat.
Damit hätte die Macht der Dummheit und des Spießertums über die Möglichkeit der LeserIn gesiegt, sich mit den sicherlich mitunter provozierenden Texten von Tom auseinanderzusetzen oder einfach Vergnügen daran zu haben, wie die in den Comics verwendete Sprache den Spießer, Rassisten und Sexisten bloßstellt. [...] Berhard Loh, Berlin
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