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Mielke ohne Grabesruhe

Nach zwei Schändungen des anonymen Urnengrabes kontrolliert jetzt die Polizei den Friedhof in Friedrichsfelde

Auch nach dem Tod findet Erich Mielke keine Ruhe. Vor wenigen Tagen wurde das anonyme Urnengrab auf dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde erneut geschändet. Bereits am 6. Juni, als Mielke unter großer Geheimhaltung, im Beisein von etwa 200 Weggefährten und unter Trompetenklängen (das Lied vom „lustigen Rotgardistenblut“) bestattet worden war, hatten Unbekannte die Blumen auf seinem Grab zertrampelt. Der polizeiliche Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf. Mielke war am 21. Mai im Alter von 92 Jahren in einem Altersheim in Hohenschönhausen gestorben.

Auf dem Friedhof liegen zahlreiche DDR-Politgrößen wie etwa der frühere Staatschef Walter Ulbricht. Nach Angaben eines Mitarbeiters des Friedhofsbüros wurden diese jedoch nie geschändet. Politische Motive schließt der Mitarbeiter jedoch bei Mielkes Grab aus. „Das war regelrechter Vandalismus.“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich derartige Schändungen nicht wiederholen werden. Denn: „Die Blumen und Kränze wurden geräumt.“ Der Sprecher des „Solidaritätskomitees für Erich Honecker und alle verfolgten Kommunisten in Deutschland“, Klaus Feske, äußerte die Vermutung, dass es sich „um eine gezielte Sache“ handele. Die Polizei hat „entsprechende Maßnahmen“ zum Schutz des Grabes auf dem von mehreren Seiten offen zugänglichen Friedhof ergriffen. Zu Details wollte sich die Pressestelle nicht äußern. WAHN

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