■ Microsoft-Chef Bill Gates läßt's sein: Verzicht auf die Übernahme von Intuit
Seattle (AP/AFP) – Der größte Software-Deal der Geschichte ist geplatzt. Am Samstag nahm Microsoft-Chef Bill Gates sein 2,8-Milliarden-Dollar-Angebot für den Konkurrenten Intuit zurück. Der Einspruch des US-Justizministeriums gegn die Fusion „berge ein zu großes wirtschaftliches Risiko“, begründete Gates seine Entscheidung.
Das Justizministerium wollte die Fusion wegen eines Verstoßes gegen das Kartellrecht verhindern. 75 Prozent aller Privatpersonen und kleinen Firmen, die ihre Bankgeschäfte über Computer regeln, kaufen das Programm „Quicken“ der kalifornischen Firma Intuit. Microsoft wollte über diesen Umweg in den privaten Finanzmarkt einsteigen. Das Programm „Microsoft Money“ stagniert bei einem Marktanteil von fünf Prozent. Bei anderen Programmen und den Betriebssystemen für PCs ist der Konzern von Gates jedoch klar Marktführer. Nach Ansicht der US-Regierung hätte der Zusammenschluß deshalb zu einer unfairen Marktbeherrschung und zu höheren Preisen für den Verbraucher geführt. Laut Vorstandschef von Intuit, Scott Cook, hat er bereits vier Millionen Dollar für die Vorbereitung des Verkaufs investiert. Darüber muß er jedoch nicht weinen, denn Bill Gates wird ihm als Entschädigung für den Ärger 46,25 Millionen Dollar überweisen.
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