■ Soundcheck: Meteors
Gehört: Meteors. Zugeständnisse waren nicht zu erwarten, am allerwenigsten an den Zeitgeschmack. Die Meteors, die Altvorderen des Psychobilly, diktierten die gewohnten Vorgaben. Ihre Klientel – überwiegend Specknacken in Kurzhaar und Flat, James Dean-Plagiate und vereinzelte Pferdeschwanz-Frauen – dachten gar nicht daran, das Gegebene in Frage zu stellen. Denn der Kodex besagt: Was die Ober-Specknacken auf der Bühne auch bieten, die Huldigung sei ihnen gewiß.
Solide und leidenschaftslos zogen die Cramps für Anspruchslose ihren Kurz-Gig durch: „Do you want some Rock'n'Roll?“ „Yeah!“ Schmutzig, laut und ungezogen, wie eh und je, ohne Unterbrechung, ohne Denken. Eine Stunde lang. Die Rollenspiele im Publikum sind dabei vorgegeben: In treu-naivem Ritual wird sich auf biernaßem Geläuf zu Boden gestoßen, aber immer fair, auch gleich wieder auf die Beine geholfen. Die Lethargischen harren derweil komatöser Zustände. Meteors live ist wie rohes, blutiges Fleisch fressen und dabei Unmengen Bier trinken. Und so wird es bleiben: Ein einfaches Vergnügen.
raser
Achtung: Das für heute in der Markthalle angekündigte Hip-Hop-Konzert mit Eric IQ Gray und Easy Business enfällt.
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