: Metallverhandlungen ohne Ergebnis
■ Riester spricht von der Möglichkeit eines Arbeitskampfes
Nürnberg/Hannover (AFP) – Ohne Annäherung sind am Montag in zweiter Runde die Tarifverhandlungen für die insgesamt 885.000 Beschäftigten der Metallindustrie in den Bundesländern Bayern, Niedersachsen und Saarland vertagt worden. In Bayern und dem Saarland verlangt die IG Metall Lohnerhöhungen um 5,5 Prozent, in Niedersachsen um 5,8 Prozent. Die Arbeitgeber wollen eine Nullrunde.
In Nürnberg waren die Verhandlungen schon nach zweieinhalb Stunden unterbrochen worden. Die IG Metall warf den Arbeitgebern einen beschäftigungspolitischen „Katastrophenkurs“ vor.
Der niedersächsische Verhandlungsführer der IG Metall, Jürgen Peters, teilte mit, die Arbeitgeber hätten unter anderem die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche gefordert. Die IG Metall müsse aber „jegliche Überlegungen für eine Arbeitszeitverlängerung“ ablehnen.
Im ZDF sagte der stellvertretende IG-Metall-Vorsitzende Walter Riester, es sehe „sehr ernst“ aus, und möglicherweise könne auf einen Arbeitskampf nicht verzichtet werden. Die Gewerkschaften würden alles versuchen, um einen Streik zu verhindern, bereiteten sich aber gleichzeitig „mit Hochdruck darauf vor, einen Arbeitskampf zu bestehen“. Riester beschuldigte die Arbeitgeber, mit „unvertretbaren Positionen“ wie Nullrunde und Streichung des Urlaubsgeldes die IG Metall in einen Arbeitskampf zu zwingen.
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