: Metall-Tarifverhandlungen vorerst gescheitert
■ Arbeitgeber fordern Verzicht auf „spektakuläre Lohnerhöhungen“ / IG Metall will Kündigungsverbot
Köln/Frankfurt (dpa) - Um die Tarifpolitik und die Sicherung der Arbeitsplätze in der Metallindustrie der DDR ist es zu einem Streit zwischen der IG Metall (West) und dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall gekommen. Die Gewerkschaft warf den Arbeitgebern am Mittwoch in Frankfurt „juristische und finanzielle Kleinkrämerei“ vor. In Köln meinte Gesamtmetall, die IG Metall sei nicht bereit gewesen, durch „zurückhaltende Lohnpolitik den DDR-Betrieben die Anpassung an die Marktwirtschaft zu erleichtern“.
An diesem Donnerstag wollen die neuen regionalen Unternehmensverbände für die Metall- und Elektroindustrie der DDR und die IG Metall (Ost) ihre Tarifverhandlungen fortsetzen. Gesamtmetall-Präsident Werner Stumpfe warnte die IG Metall vor Forderungen, die DDR-Betriebe überforderten. Nach Darstellung von Gesamtmetall hatten die Arbeitgeber der IG Metall (West) und den DDR-Tarifparteien eine Empfehlung vorgeschlagen, nach der Weiterqualifizierung und Umschulung Vorrang vor Entlassungen haben sollten. Im Gegenzug sollte die Gewerkschaft auf spektakuläre Lohnerhöhungen verzichten. Dazu sei die IG Metall nicht bereit gewesen.
Die IG Metall kritisierte, an der Haltung der Arbeitgeber sei der Versuch gescheitert, in der DDR mit einem Kündigungsverbot Massenarbeitslosigkeit für die nächsten zwei Jahre zu verhindern.
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