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Messerattacke war Totschlag

Ein heute 20-jähriger Türke ist gestern vom Landgericht zu sieben Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe verurteilt worden, weil er seine Schwester brutal getötet hatte. Es handele sich um eine Tragödie, die mit Mitteln der Justiz kaum zu ahnden sei, sagte der vorsitzende Richter. Der Angeklagte habe „aus Wut auf seine Schwester und aufgrund der nebulösen Ehrvorstellung einer türkischen Familie“ gehandelt. Das 26-jährige Opfer – Mutter eines elfjährigen Mädchens – hatte vor zwei Jahren, als sich ihre Beziehung zu einem Deutschen in einer Krise befand, ihren Bruder zu Hilfe gerufen. Als dieser von dem Verhältnis seiner Schwester erfuhr, stach er plötzlich mit einem Messer auf sie ein. Dass der 20-Jährige wegen Totschlags und nicht wegen Mordes verurteilt wurde, verdankt er laut Urteil letztlich der spontanen Tat und seiner Gefühlsaufwallung. Sein Verhalten sei völlig inakzeptabel. Der Angeklagte sei geständig gewesen und habe die Tat bereut. Sofort danach hätte er alles gerne ungeschehen gemacht. DPA

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