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Merkwürdigkeiten

■ betr.: „Sie sind ein Papagei“, taz vom 17.12.94

Das Gespräch zwischen Taslima Nasrin und drei jungen Musliminnen steckt voller Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten. Ich habe den Eindruck, daß beide Seiten sehr gerne vom Koran sprechen, aber meist wohl nicht in der Lage wären, ihre Behauptungen durch konkrete Verse des Korans auch zu belegen. Im einzelnen aufzuzeigen, was alles an den unterschiedlichen Argumentationen weder direkt noch indirekt im Koran steht, würde den Rahmen eines Leserbriefs sprengen. Bedauerlich bleibt, daß durch dieses ausführliche Gespräch bei uninformierten LeserInnen vor allem die Mißverständnisse bestärkt werden. [...]

Andererseits kommen mir beim Durchlesen des Gespräches auch Zweifel an der Echtheit – zumindest der Übersetzung. Da wird von einer Muslimin geäußert, daß die islamische Frau nicht Gesicht und Hände zeigen dürfe. Das widerspricht aber zum einen ihrem eigenen Verhalten (wie auf dem Foto zu erkennen), zum anderen erscheint es völlig unglaubwürdig, weil die Philosophie des Islam besagt, daß von der Frau in der Öffentlichkeit nur Gesicht und Hände sichtbar sein dürfen. [...] Hadayatullah Hübsch, Nuur Moschee, Frankfurt am Main

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