piwik no script img

Merkblatt informiert

Neubrandenburg. In einer „Atmosphäre des Vertrauens“ habe ein Gespräch bei Bundesjustizminister Kinkel mit Opfern von Stalinismus und SED-Willkürherrschaft stattgefunden. Diese Einschätzung über die Aussprache zu Wochenbeginn traf am Mittwoch Ingrid Friedlein, 1. Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen. Sie erwarte, daß viele Anregungen für die künftige Gestaltung rechtlicher Bestimmungen zur Wiedergutmachung in einen entsprechenden Gesetzentwurf eingehen, der noch im Juli in das Bundeskabinett gebracht werden soll. Zum sechsstündigen Gespräch in Bonn waren Vertreter von 16 Verbänden aus den neuen Bundesländern anwesend. Die Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen hat ein Merkblatt über den Weg zur Anerkennung als politischer Häftling im sowjetischen NKWD-Lager erarbeitet. Ehemalige Häftlinge und Hinterbliebene der Opfer können es bei der 1. Sprecherin in Neubrandenburg, Unterer Bierweg 5 anfordern. Das Rückporto sollte beigefügt werden. Wer Namen von verstorbenen, vermißten oer verschleppten Häftlingen nennen kann, sollte sich an diese Adresse wenden. Rund 12.000 Menschen sind von 1945 bis 1948 in das Lager Fünfeichen verschleppt worden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen