: Menschenrechtskonferenz in Wien
Berlin/New York. Die UNO-Vollversammlung hat am Mittwoch beschlossen, die ursprünglich in Berlin geplante Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen im Juni 1993 in Wien zu veranstalten. Damit wurde die Konsequenz aus einem deutschen Rückzug gezogen, der im New Yorker UNO-Hauptquartier und weit darüber hinaus als Blamage für die Deutschen betrachtet wurde.
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher hatte im Februar in einem Brief an UNO-Generalsekretär Butros Ghali überraschend die Zusage Bonns für die Mammutkonferenz zurückgenommen. Die »besondere deutsche Lage nach der Vereinigung« und die Probleme, »die sich in Berlin durch das Zusammenwachsen der Stadt und ihre Vorbereitung auf die Hauptstadtfunktion ergeben«, nannte Genscher in seinem Brief an Ghali als Gründe für die Absage.
Gerade die besondere Lage Berlins nach der Vereinigung aber war das Hauptargument für die Standortwahl gewesen. Monatelang hatte sich die Bundesregierung energisch um die Konferenz bemüht. dpa
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