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Mensch und Natur sind angeschmiert

betr.: „Dumpfer Populismus“ (Ökosteuer), Interview mit Reinhard Loske, taz vom 8./ 9. 1. 00

Da haben sie sich etwas eingebrockt, die Protagonisten der Ökosteuer: Entweder ist sie ökologisch nicht wirksam, weil die Steuer nicht hoch genug ist, oder sie ist politisch nicht durchsetzbar. Die kleinen Leute laufen zu Recht Sturm gegen eine satte Politikerkaste. „Es wird also niemand überfordert“, so die Einschätzung. Außerdem sind die Menschen dämlich, denn sie „neigen dazu, das, was sie auf dem Lohnzettel haben, zu übersehen“. So spricht einer von „denen da oben“, wie von einem anderen Stern, nicht mehr von dieser Welt, und er wird niemals die Mehrheit der Menschen erreichen, ohne die seine „Reform“ ein tot geborenes Kind ist.

Die kleinen Leute wollen die Natur erhalten, aber sie sind es leid, von den Marktideologen jeglicher Couleur abgezockt zu werden. Ihre Erkenntnis: Märkte und Preise werden ihrer angeblichen ökologischen und sozialen Lenkungsfunktion nicht gerecht. Ihr bitteres Resümee: Die Umverteilung von unten nach oben läuft wie eh und je, Mensch und Natur sind angeschmiert, insbesondere dank ,Rot-Grün‘. Ihre Forderung bleibt: Effiziente direkte Mengensteuerung durch Nationale Energie-Marketing-Agenturen und eine Internationale Klima-Agentur. Wolfgang Maul, Pleinfeld

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