: Meister Jokob gegen Rassismus
■ Wellingsbüttler Kinder singen für Containerdorf
Gibt es Rassismus in der Grundschule? Fremdenfeindlichkeit schon bei den ganz Kleinen? Nein, so direkt könne man das nicht sagen, meint die Wellingsbüttler Lehrerin Marianne Massong. Trotzdem, als im November letzten Jahres auf dem großen Abenteuer-Spielplatz in Alstertal das „Containerdorf Wellingsbüttel“ errichtet wurde, war es auch für sie Zeit, etwas zu tun. Massong: „Viele Schüler haben gesagt: Jetzt können wir dort nicht mehr spielen.“ Auch daß Ausländer klauen, sei ein Vorurteil, daß sich in jungen Köpfen schnell verfestige. Wie in manchen Vororten ist auch in Wellingsbüttel der Ausländeranteil verschwindend gering, ein Klima, in dem Fremdenfeindlichkeit mitunter besonders leicht gedeiht. Marion Massong setzte sich bei der Schulbehörde dafür ein, daß zwei Kinder des Containerdorfs in ihre Klasse 3a der Grundschule Strenge kommen. „Es ist nicht so, daß wir Ausländer einfliegen, damit wir uns besser verstehen“, sagt Marion Massong. Doch der Konkakt zu den zwei afghanischen Kindern hätte viel bewirkt. Inzwischen wollen Lehrer und Schüler mehr für das Containerdorf tun. Aus der Idee eines Festes wurde bald ein für den 27. Juni geplantes Kinderkonzert auf der Stadtparkbühne. Unter Anleitung von Musiklehrer Rolf Zuckowski sollen „Kinder für Kinder“ singen, und zwar traditionelle Lieder wie „Meister Jokob“, „Vogelhochzeit“, aber auch Aktuelleres wie „Mein Freund Abdullah“. Schulklassen können unter Tel.: 500 06 32 umsonst Karten bekommen. Vom Konzert-Erlös wird Spielzeug für die Kids vom Containerdorf gekauft. kaj
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