Wochenübersicht: Musik : Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Die Sommerpause schreitet voran … Ein paar Schmankerln sind aber doch noch auszumachen. Beispielsweise morgen, wenn ab etwa 17 Uhr bei Bier und Eis am Stiel Die Katze im Aquarium zu Gast ist. Klaus Cornfield, manchen vielleicht noch von „Throw That Beat In The Garbage Can“ bekannt, und Minki Warhol sind Die Katze in der abgespeckten Version. Hamburg-Pop aus der Hitfabrik von „What’s so funny about“ Alfred Hilsberg; Pop, wie es ihn seit der Hamburger Schule immer wieder gegeben hat – aufgeklärt romantisch, mit Geschichten von Menschen, die vom Dach springen, und Liebesbriefen, die nicht einhalten, was sie versprechen. Während die Katze gratis maunzt, kostet der Eintritt ins Schloss Charlottenburg leider 32 Kröten und mehr. Aber es dürfte sich lohnen: Denn das Mozart Ensemble spielt Bachs Brandenburgische Konzerte 2, 4 und 5. Musik, so hypnotisch und mitreißend, dass man eine Idee davon bekommt, was Bach für ein Heißsporn gewesen sein muss, als er um 1720 sehr unübliche Soli spielen ließ. Der weißrussische Pianist Alexei Petrov übernimmt die Leitung des Konzerts und die Soli am Cembalo. Am Donnerstag ballen sich dann Besuche von älteren Herren des Rock’n’Roll. Billy Childisch (Thee Mighty Caesars, Thee Headcoates), Gründer der britischen Punk-Performance-Gruppe „The Medway Poets“, ausgemachter Spezialist für Punk, Blues und eben Rock’n’Roll sowie lesenswerter Autor und Poet, tritt im Festsaal Kreuzberg auf. (Mein Favorit!) Einen Stadtteil weiter sind etwa zur selben Zeit Tex Perkins & Tim Rogers auf der Bühne. Betrunken, wie es sich für die beiden Kumpel gehört, die, nachdem ihre Bands (Beast of Bourbon & You am I) sich aufgelöst haben, gemeinsam touren. Wäre ja auch blöd, wenn sie ihren Blues in irgendeiner australischen Bar ausleben und ihre Drinks selber bezahlen müssten.